Gelsenkirchen-Buer. 2018 ist Ioannis Gkovilas mit dem Restaurant „Mykonos“ von Gelsenkirchen-Schalke nach Buer gezogen. Die Gastronomie hat Familientradition.
Ganz am Rande von Buer, nur einen Steinwurf von Beckhausen entfernt, liegt einer der schönsten Biergärten der Stadt. Wenn man dort sitzt, könnte man fast vergessen, dass man sich mitten im Ruhrgebiet befindet: Der Blick geht ins Grüne, direkt hinter dem Biergarten steigt die Halde Rungenberg in die Höhe, nur ganz leise hört man das Rauschen der nahen A 2. Hier, im Restaurant „Mykonos“, kann man nicht nur schön sitzen, sondern auch gut essen: Dafür sorgen Inhaber Ioannis „Janni“ Gkovilas und seine Familie.
Der Name lässt es vermuten: Serviert werden griechische Spezialitäten. Und dass man bei Familie Gkovilas kulinarisch in guten Händen ist, das weiß man in Gelsenkirchen jenseits und diesseits des Kanals: Schon seit 1980 betreibt die Familie ein griechisches Restaurant. Bis 2018 in Schalke, seitdem in Buer.
Von Griechenland über Hannover nach Gelsenkirchen
Doch die Erfahrung in der Gastronomie reicht sogar noch weiter zurück. „Schon mein Großvater Zissis hat 1960 eine Taverne in Preveza im Nordwesten von Griechenland eröffnet“, erzählt Janni Gkovilas. Später sei die Familie dann nach Deutschland ausgewandert, zunächst nach Hannover, dann nach Gelsenkirchen. An der Ecke Grenzstraße/Schalke Straße eröffnete die Familie dann ihr erstes Lokal – es sollte mehr als 35 Jahre Bestand haben.
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Schon zu diesen Zeiten galt das „Mykonos“ (der Name blieb in all den Jahren und bis heute unverändert) als Geheimtipp. Zwar war die Einrichtung nicht wirklich modern, und draußen sitzen konnte man auch nicht, aber die Küche war unbestreitbar gut. Hier konnten die Gäste erleben, dass griechische Küche mehr als „Gyros überbacken“ ist.
Ein anderer Beruf kam für den Gastronomen nie infrage
Für Janni war von Anfang an klar: Er will die Familientradition fortführen. „Meine Eltern waren zunächst nicht ganz so begeistert von meinem Plan“, sagt er heute und lacht. Sie hätten ihn gebeten, sich zumindest über Alternativen zu dem Beruf Gedanken zu machen. „So richtig kam das aber nie infrage“, sagt er. Immerhin habe er schon mit zwölf Jahren angefangen, im Betrieb mitzuhelfen. „Es hat mir einfach immer schon Spaß gemacht, das Essen zu verkaufen, das Mama macht.“
2015 war dann der Zeitpunkt für den Generationenwechsel gekommen: Janni Gkovilas übernahm das Restaurant von den Eltern. Und schnell war klar: Ein neuer Standort muss her. Fündig wurde er in Buer-Süd: Der Vorgänger, die „Gaststätte zum Rungenberg“ an der Horster Straße 246, hatte aufgegeben. Die Räumlichkeiten wurden frei. „Es hat zwar aus verschiedenen Gründen ein Jahr länger gedauert als gedacht“, erinnert sich Gkovilas – 2018 erfolgte dann aber der Umzug.
Das wird im „Mykonos“ angeboten
Etwaige Sorgen, das Restaurant könnte am neuen Standort nicht funktionieren, bestätigten sich nicht, auch im Stadtnorden hatten sich Janni Gkovilas schnell einen Stamm an Kunden aufgebaut. „Am Anfang waren wir nur der ,neue Grieche’“, erinnert sich der Gastronom an diese Zeit. „Jetzt kommen die Gäste und fragen, was Mama denn heute wohl gekocht hat.“
Als „traditionelle griechische Hausmannskost“ bezeichnet Gkovilas das, was bei „Mykonos“ angeboten wird und ist stolz darauf, dass 98 Prozent aller angebotenen Speisen selbst gemacht seien. Etwa die Tarama: Das ist ein Dip aus Fischrogen, der als Vorspeise mit Brot gereicht wird. „Viele Restaurants kaufen das zu, wir machen das selbst.“ Immer beliebter seien mittlerweile Mezedes, berichtet Gkovilas: Das sind kleine „Häppchen“, vergleichbar mit spanischen Tapas. Statt eines Hauptgerichtes kann man viele dieser Mezedes bestellen und sich so durch das ganze Angebot probieren.
Seit 2019 – unterbrochen durch den Corona-Lockdown – bietet Gkovilas auch regelmäßig „griechische Abende“ an. „In diesem August sind wir aber schon voll“, sagt er. Weitere Events dieser Art sollen aber folgen.
Wie viele Gastronomen in dieser Zeit ist man auch bei „Mykonos“ ständig auf der Suche nach Personal. „Ich habe das Glück, dass mein Vater Georgios und meine Mutter Eleni ständig mit im Einsatz sind“, sagt Janni Gkovilas. „Eigentlich wollten die beiden nur aushelfen...“