Gelsenkirchen. Der Sand wurde nicht aufgeschüttet: Statt der geplanten Beachparty stieg auf dem Marktplatz in Gelsenkirchen-Resse ein gut besuchtes Sommerfest.
Vorab: Eine Beachparty ist es nicht geworden, was da auf dem Resser Marktplatz an diesem Wochenende stattgefunden hat. Es habe sich, erzählt Veranstalter Marlo Zurhausen, finanziell nicht darstellen lassen, Unmengen Sand aufschütten und wieder abholen zu lassen. Die Idee aber, den Menschen am Ort einen Raum zu geben, nach langer Zeit der coronabedingten Entbehrungen wieder zusammenzukommen, sei voll aufgegangen.
Veranstalter: „Die Menschen haben wieder Lust auf Veranstaltungen“
„Wir sind das jetzt als Sommerfest angegangen – ein Fest für die Allgemeinheit, für alle Altersgruppen”, sagt Zurhausen. Schon im Februar hatte der Veranstalter an derselben Stelle einen Wintermarkt organisiert. Vor Weihnachten soll dann noch ein großer Weihnachtsmarkt folgen. „Der Marktplatz in Resse wird kaum bespielt. Gleichzeitig höre ich immer wieder, die Menschen hier haben richtig Lust auf Veranstaltungen”, begründet der Veranstalter sein Engagement.
Und so gibt es beim Sommerfest allerlei Angebote für Jung und Alt: vom Fahrgeschäft über kulinarische Angebote, etliche Getränkestände bis zu einer kleinen Bühne mit Programm. Das Wichtigste aber ist der Raum in der Mitte: Hier treffen sich Menschen, stehen beieinander, sitzen zusammen. „Das ist super. Ein toller Treffpunkt“, findet Elfi Held. Sie sitzt mit vier weiteren Damen an einem Tisch. „Wenn was geboten wird, geht man gerne hin.“ „Durch Corona ist viel kaputtgegangen. Da ist man doch froh, dass wieder was los ist”, ergänzt Angelika Petzold. Zumal es in Resse ja kaum noch solche Angebote gebe.
Gerade kleinere Events wie dieses liegen dem Veranstalter am Herzen
Das weiß auch Marlo Zurhausen – und will daran etwas ändern. „In der Corona-Hochphase bin ich schon durch die Stadt gefahren und habe geschaut, wo man Veranstaltungen durchführen könnte.“ Dem berufsmäßigen Veranstalter, der auch große Events durchführt, liegen gerade die kleineren auf besondere Weise am Herzen. Weil sie die Menschen am Wohnort erreichen, ihnen in der Heimat eine Abwechselung bieten.
„Für Kinder ist das toll hier”, sagt Renate Obst. Für sich und ihre Mutter hätte sie sich aber zusätzlich ein paar Stände mit Kunsthandwerk gewünscht. Auch die 83-jährige Karin, die aus Herten angereist ist, hat einen Wunsch an Zurhausen: etwas andere Musik. Mehr etwas zum Mitsingen. Ansonsten ist sie begeistert von dem Engagement des jungen Mannes, das absolut in die Zeit zu passen scheint. „Wir sind alle hungrig nach Veranstaltungen. Man sitzt ja seit der Pandemie viel zu viel allein zu Hause. Wenn wir auch schon alt sind, wollen wir doch noch was erleben.”