Gelsenkirchen. Bis zu sechs Großfassaden im Gelsenkirchener Stadtgebiet will der Verein Insane Urbane Cowboys mit hochwertigen Wandgemälden verzieren.

Die Insane Urban Cowboys und Cowgirls (IUC) wollen zeitnah eine Street-Art-Offensive starten. An bis zu sechs Stellen im Stadtgebiet sollen gut sichtbare Wände oder Hausfassaden verziert werden. Und zwar nicht mit herkömmlichen Graffiti, sondern mit hochwertigen Wandgemälden – sogenannten „Murals“. Laut IUC-Sprecher Roman Milenski könnte die Aktion bereits in der nächsten Woche starten.

Kooperation mit dem Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen

Hinter den IUC verbirgt sich ein Verein mit Sitz in Gelsenkirchen, zu dem Künstler, Kulturschaffende und Kreative aus dem gesamten Ruhrgebiet gehören. Ihren Fokus legen sie auf Stadtentwicklungsarbeit und (Sub-)Kulturprojekte. Ein solches ist auch besagte Street-Art-Offensive, mit der das Stadtbild nachhaltig aufgewertet werden soll. Als Partner mit an Bord ist das städtische Referat Kultur.

Das Konzept: Leere Wände und graue Nachkriegsfassaden mitten in der Stadt werden zu Flächen für riesige Gemälde. Vier bis sechs dieser „Murals“ sollen entstehen. Sicher mit dabei als Standorte sind die Husemannstraße, die Bahnhofstraße, der Hauptbahnhof (alle Altstadt) sowie die Maximilianstraße in Buer. Zudem könnten Fassaden an der Kurt-Schumacher-Straße in Schalke sowie eine weitere in Buer-Mitte hinzukommen. Entsprechende Gespräche mit den Hauseigentümern wurden in den vergangenen Wochen geführt.

Am Taxistand soll ein Bild des alten Bahnhofsgebäudes entstehen

„Wir wollen aber nicht zum x-ten Mal Bergbau-, Industriekultur- oder Schalker Fußball-Motive zeigen, sondern setzen hierbei auf frische, urbane Motive“, erklären Milenski und die IUC-Vorsitzende Sarah Rissel. Die Stadtgeschichte könne hingegen sehr wohl eine Rolle spielen. So entstünde auf einer etwa 15 mal vier Meter großen Wand am Taxistand des Hauptbahnhofs ein Riesenbild, das das frühere Bahnhofsgebäude zeigen soll. Dieses wurde bekanntlich Anfang der 80er Jahre abgerissen – trotz vorherigen Protests durch Teile der Bürgerschaft.

Auch einige teilnehmende Künstlerinnen und Künstler stehen bereits fest: So wird die Wand am Taxistand von „Graffiti-Papa“ Daniel Dinsing, einem seit Anfang der 90er tätigen Street Artists, gemeinsam mit weiteren lokalen Kreativen gestaltet. Mit dieser Aktion wolle man „auch ein breiteres Verständnis für Street Art bei möglichst vielen Menschen erreichen”, so die Vereinsvorsitzende.