Gelsenkirchen. Gelsenkirchen hat einen neuen „Writer in Residence“: Der Berliner Autor und Lyriker Gabriel Wolkenfeld erhielt den Zuschlag der Jury.

Der „Writer in Residence 2022“ in Gelsenkirchen heißt Gabriel Wolkenfeld. Der 36-jährige Autor und Lyriker aus Berlin erhielt den Zuschlag für das Literaturstipendium, das zum zweiten Mal vom Referat Kultur der Stadt in Kooperation mit der Stadterneuerungsgesellschaft (SEG) und der Gelsenwasser-Stiftung vergeben wurde. Für drei Monate wird Wolkenfeld in einer Wohnung im Kreativquartier Ückendorf leben. Von dort aus will er die Stadt und ihre Menschen entdecken und seine Erfahrungen literarisch verarbeiten.

Wolkenfeld studierte in Potsdam und Tallinn

„Wir freuen uns, einen Autor in Gelsenkirchen begrüßen zu können, der lyrische Kunstfertigkeit und politische Beobachtungsgabe vereint“, sagte Andrea Lamest, Leiterin des Referats Kultur. Sie gehörte auch zur Jury, die die Auswahl unter den Bewerberinnen und Bewerbern getroffen hatte.

Wolkenfeld hat Germanistik, Russistik sowie allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft in Potsdam und Tallinn studiert. Seit 2013 veröffentlicht er Lyrik und Prosa in Anthologien und Literaturzeitschriften. 2015 erschien sein Debütroman „Wir Propagandisten“, 2021 dann sein Gedichtband „Sandoasen (Israelisches Album)“. Letzterer ist Teil eines auf fünf Bände angelegten Projekts, bei dem jeder Band einem anderen Land gewidmet ist. 2022 erscheint Wolkenfelds zweiter Roman „Babylonisches Repertoire“.

Literarische Porträts von Menschen aus Gelsenkirchen verfassen

In seiner Zeit als „Writer in Residence“ plant Wolkenfeld, literarische Porträts von Menschen aus Gelsenkirchen zu verfassen. „Gelsenkirchen neu erfinden aus den Geschichten von Menschen, die in dieser Stadt gelebt haben oder leben, bekannte Gesichter und solche, die es sich zu kennen lohnt, obwohl sie nicht in der Öffentlichkeit stehen – aus ihren Hoffnungen und Träumen, Ängsten und Sehnsüchten möchte ich Häuser errichten, Parks anlegen, Straßen und Brücken bauen“, schreibt Wolkenfeld. Außerdem arbeitet er am zweiten Band seines Lyrikprojekts, dem Ukrainischen Album.

Autor stellt sich auch in mehreren Lesungen in Gelsenkirchen vor

Am Montag, 8. August, stellt der Autor sich, sein Werk und seine Pläne für das Stipendium in einer öffentlichen Lesung in der Stadtbibliothek Buer an der Hochstraße vor. Beginn: 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung wird gebeten unter: 0209 169 4378 oder -4565.

Weitere Lesetermine: So., 14. August, 16 Uhr beim 2. Literaturfestival „Nah und Fern“ im Metropolengarten; Sa., 20. August, im Rahmen der „Szeniale“; Do., 29. September, um 19.30 Uhr unter dem Titel „Queere Welten. Literarische Reisen nach Israel und Russland“ im Kulturraum „Die Flora“ sowie Di., 25. Oktober, um 19 Uhr im „Hier ist nicht da“ in Ückendorf. Alle Infos: www.gelsenkirchen.de/literaturstipendium.