Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen gab es 2020 weniger Todesfälle, die auf einen Schlaganfall zurückzuführen sind. Was die möglichen Gründe dafür sein könnten.

Die Zahl der Todesfälle, bei dem ein Schlaganfall die Ursache war, ist in Gelsenkirchen im Jahr 2020 gesunken. Das hat jetzt die IKK classic gemeldet. Als Grundlage nutzt die Krankenkasse aktuelle Werte des Landesamtes für Statistik NRW. „Starben im Jahr 2019 in Gelsenkirchen noch 193 Menschen an einem Schlaganfall, so waren es 2020 nur noch 178, ein Rückgang um 7,8 Prozent“, berichtet Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic.

Warum die Zahlen sinken, sei nicht ganz eindeutig. Gründe hierfür könnten die bessere Information der Bevölkerung, vor allem aber die „Stroke Units“ an den Krankenhäusern sein, die seit Mitte der 90er Jahre in NRW installiert wurden. Auf diesen Schlaganfall-Spezialstationen arbeiten interdisziplinäre Behandlungsteams, die über eine entsprechende diagnostische Infrastruktur und Erfahrung verfügen und so eine Akutbehandlung gewährleisten. In Gelsenkirchen gibt es eine solche Stroke-Einheit am Evangelischen Klinikum.

Ein Schlaganfall ist ein nicht zu unterschätzendes Ereignis, an dem vornehmlich ältere Menschen erkranken: „Mehr als 90 Prozent der Betroffenen in Gelsenkirchen waren zum Zeitpunkt des Schlaganfalls 70 Jahre oder älter“, so Michael Lobscheid. Ausgelöst wird ein Schlaganfall, wenn Blutgefäße verstopft sind oder platzen. Es entsteht ein plötzlicher Sauerstoffmangel, der die Hirnfunktion und damit die Steuerung des Körpers stark beeinträchtigt.

Symptome eines Schlaganfalls sind Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen mit plötzlicher Erblindung eines Auges, ein herabhängender Mundwinkel, halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder Taubheitsgefühle einer Körperseite.

Bei einem Schlaganfall ist es besonders wichtig, so schnell wie möglich Hilfe zu holen. „Für die Behandlung hat man maximal 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome Zeit und schon nach drei Minuten ohne Sauerstoff beginnen die empfindlichen Nervenzellen abzusterben“, so Michael Lobscheid.