Gelsenkirchen. Nächste Stufe im Streit von Gelsendienste mit Remondis um die Altpapierverwertung. Die Stadt Gelsenkirchen wird nun klagen. Es geht um viel Geld.

Die Die Stadt und das Entsorgungsunternehmen Remondis werden wohl vor Gericht ihren Streit um ausstehende Zahlungen klären. Es geht um die Vergütung für die Verwertung von Pappe, Papier und Kartons aus der Wertstoffsammlung. In nicht öffentlicher Sitzung wurde die Gelsenkirchener Politik vergangene Woche zunächst im Betriebsausschuss und darauf im Haupt- und Finanzausschuss über die Situation informiert. Danach stand fest: Die Stadt wird, wie geplant, Klage einreichen. Mit der Vorbereitung wird eine Kanzlei beauftragt.

Die Entsorgung des Papiermülls aus den blauen Tonnen in Gelsenkirchen ist an Remondis vergeben. Für die Verwertung zahlt das Unternehmen nach Lesart der Verwaltung „einen jährlich steigenden Abschlag“ an die Stadt. Was dessen Höhe angeht, sind sich die Vertragspartner länger uneins. Verhandlungen im Jahr 2021 führten offenbar zu keinem Ergebnis. Der Entsorger zahlte auf Basis seiner Vertragsauslegung. Angeblich geht es um zwei Millionen Euro, die Remondis bislang eingehalten hat – und die die Stadt nun einfordern will. Zum laufenden Verfahren nehmen die Parteien keine Stellung.

Etwa 50 Kilo Papier, Pappe und Kartonagen pro Kopf und Jahr fielen 2021 in Gelsenkirchen an. Die Stadt liegt damit deutlich unter dem Landesschnitt. Dennoch: In Summe wurden vergangenes Jahr rund 12.800 Tonnen Altpapier in Gelsenkirchen eingesammelt.

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Seit 2018 waren die Preise für die Verwertung im freien Fall. Entsorger erzielten damals auf den internationalen Märkten im Schnitt 163 Euro je Tonne Altpapier, zwischenzeitlich sank der Preis auf bis zu 120 Euro ab. Ab 2021 stiegen sie jedoch wieder rasant an – allein bis Jahresmitte um etwa 70 Prozent.