Gelsenkirchen. Lange hat das Team des Theaters Consol nicht so ein Lampenfieber gehabt. Ensemble und Premierenpublikum genossen umso mehr die Premiere.
Wenn es die Welt bestimmt, wenn alles danach drängt, was bleibt dann von uns? „Geld!“ heißt das neue Stück des Theaters Consol und Team wie Zuschauer genossen nach langer Zeit mit digitalen Aufführungen wieder eine „echte Premiere“.
Dieser „theatrale Kompetenzwettbewerb“ schöpfte aus dem Vollen bei dem uralten Thema. Die Auswahl der Musiktitel zeigte schon die Bandbreite: „Money“ von Abba, Pink Floyd oder aus dem Musical „Cabaret“ bieten sich an. Viel an Kulisse brauchten Lena Entezami, Peter S. Herff und Eric Rentmeister da nicht, Stühle in unterschiedlichen Größen und drei weiße Leinwandstreifen für Projektionen reichten.
Projekt mit Gelsenkirchener Gesamtschule
Das Stück ist auf Basis eines Rechercheprojekts mit dem Kurs „Darstellen Gestalten“ der Jahrgangsstufe 8 der Evangelischen Gesamtschule Bismarck entstanden, Regie führt Andrea Kramer.
Christiane Freudig, Consol-Geschäftsführerin, fasste nach der ersten und sehr gelungenen Aufführung zusammen: „Das Schwierigste war sicherlich, die Fülle an Ideen und Aspekten rund um das Thema Geld so zusammen zu packen, dass es in 50 Minuten Spieldauer passt. Wir hatten bestimmt das Vierfache an Material.“
Reduziert auf 50 Minuten
Auch diese reduzierte Fassung, damit gut geeignet für die Zielgruppe ab zwölf Jahren, bot Unterhaltung wie Nachdenkliches in abgegrenzten Szenen, in denen nur die Figuren immer wieder auftauchten. Zwangsläufig werden sie zu Stereotypen.
Da sind immer die Guten, die sich mühen und abrackern und doch nie genug Geld haben, und auf der anderen Seite die, die schon viel Geld haben, und doch nie genug. „Mehr ist immer besser“, darin sind sich alle einig, ob arm oder reich, und wissen doch „Geld ist eine Idee, an die wir alle glauben, wie eine Religion – aber für alle“.
Spielszenen mit Abstimmung
Die Spielszenen mit Publikums-Votum („wer soll die Niere bekommen: die Ursula mit 75 Jahren oder Elon Musk?“) versprechen Spannung, wenn das Stück gezeigt wird und überwiegend die junge Zielgruppe abstimmt.
Bis zur Sommerpause ist das neue Stück noch am 10. und 11. Mai, 10 Uhr, zu sehen. Es soll dann auch in der kommenden Spielzeit zum Programm zählen. Karten kosten acht Euro, ermäßigt: sechs. Infos und Bestellung unter: 0209 988 22 82.