Gelsenkirchen. „Geld!“ heißt das neue Stück des Gelsenkirchener Consol-Theaters und feiert an diesem Sonntag Premiere. Ein lohnender Abend zeichnet sich ab.
Ein altes Sprichwort besagt: „Geld regiert die Welt“. Und es hat in Zeiten eines fortschreitenden Kapitalismus, der immer bizarrere Züge annimmt, nichts von seiner Gültigkeit verloren. Nun will Andrea Kramer diesem Phänomen genauer auf den Grund gehen. Die neue Inszenierung der Regisseurin, geeignet für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren, feiert an diesem Sonntag, 8. Mai, ab 18 Uhr im Consol-Theater Premiere.
Beziehung des Menschen zum Geld war und ist eine ganz besondere
„Geld!“ – so lautet der Titel dieses Theaterabends, der verspricht, ein aus kultureller und emotionaler Sicht lohnender zu werden. Im Großen Saal des Consol-Theaters wird aber keine linear verlaufende Geschichte erzählt, sondern in einer Art Nummernrevue aufgearbeitet, was das Zahlungsmittel mit uns und unserem (Kauf-)Alltag macht. Denn die Beziehung des Menschen zum Geld, sie war und ist bis heute eine ganz besondere.
„Gerade hierzulande heißt es ja oft: Über Geld spricht man nicht. Wir wollen das jetzt aber endlich mal tun“, sagt Kramer. Mit ihrem dreiköpfigen Ensemble – bestehend aus Lena Entezami, Peter S. Herff und Eric Rentmeister – hat sie in den vergangenen sechs Wochen nicht nur eifrig geprobt, sondern in den Monaten zuvor auch gewissenhaft recherchiert. Ihr zur Seite stand dabei auch Sylvie Ebelt, die Dramaturgin des Stückes.
Geld entscheidet auch über Bildungserfolg und Lebensweg
Das Thema bietet so viele Facetten, dass man damit nicht nur einen einzelnen Abend, sondern gleich eine ganze Theaterwoche ausfüllen könnte. Denn Geld macht gierig, es verleiht Ansehen und einen sozialen Status, es strahlt auf manche Sexyness aus, anderen fehlt es hingegen in der nötigen Menge Tag für Tag. Geld entscheidet in kaum einem anderen Land so sehr über Bildungserfolg und Lebensweg wie hier. Das alles nimmt Kramer als Anlass, um zu bohren. Zu hinterfragen. Und kritisch aufzuzeigen.
„Wir hatten schon vor zehn Jahren erste Pläne zu diesem Thema gefasst. Aber erst jetzt setzen wir sie dank Andrea Kramer endlich auch um“, sagt Georg Kentrup, einer der Geschäftsführer des Consol-Theaters. Er betont, dass nach dem Ende der strengen Corona-Regelungen das Haus wieder mit 120 Gästen komplett belegt werden darf. Für die Premiere von „Geld!“ gebe es noch Restkarten, genau für die Schulvorstellung am Mittwoch, 11. Mai, um 10.30 Uhr. Jene tags zuvor ist hingegen bereits ausverkauft.
Das neue Stück bleibt auch in der nächsten Spielzeit im Programm
Bis zur Sommerpause wird das neue Stück besagte drei Mal zu sehen sein. „Es wird aber auch in der kommenden Spielzeit zu unserem Repertoire gehören“, kündigt Kentrup an. Auch ihm sei es wichtig, dass sich die Menschen ein Stück weit mit dem schwierigen Thema Geld auseinandersetzen. Wobei der komplizierteste Bereich in diesem weiten Feld, nämlich die Finanzwelt, laut Regisseurin Kramer sogar fast komplett ausgeklammert werde.
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Was Geld wirklich ist, hat Kramer für sich selbst schon längst klar definiert: „Geld ist eine Vereinbarung. Wir als Gesellschaft vereinbaren einen Wert – und für diesen Wert haben manche schon ihre Seele verkauft.“ Geld sei letztlich aber auch etwas Abstraktes. „Es ist ein Vertrauen“, so Kramer, „das aber manchmal auch sehr brüchig sein kann“.
Karten kosten acht Euro, ermäßigt: sechs. Infos und Bestellung unter: 0209 988 22 82.