Gelsenkirchen. Das Marienhospital Gelsenkirchen will dank neuer Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum die Arztausbildung im praktischen Jahr ausbauen.

Das Marienhospital Gelsenkirchen ist seit diesem Monat Kooperationspartner der Ruhr-Universität Bochum. Akademisches Lehrkrankenhaus war das Marienhospital bereits seit mehreren Jahren, bislang allerdings mit der Universität Duisburg/Essen als Partner. Mit der neuen Verbindung zur Ruhr-Universität Bochum soll die Zahl der Ärzte im praktischen Jahr (PJ-ler) und damit die Ausbildung im Haus noch weiter ausgebaut werden. Zum Thema: Stiftung will Mediziner-Nachwuchs in Gelsenkirchen sichern

Qualifizierte Begleitung am Ende des Studiums

PJ-Beauftragter im Haus ist der Chefarzt der Onkologie im Haus, Privat-Dozent Gerald Meckenstock, als Koordinatoren unterstützen ihn Dr. Fabian Schiedat und Falk Wix. „Im Praktischen Jahr, am Ende des Studiums, erhalten die Studierenden bei uns nicht nur die notwendige Unterstützung, um nach absolvierter mündlicher Prüfung als gut ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner in Ihren Beruf starten zu können. Wir legen besonderen Wert auf eine qualifizierte Begleitung durch erfahrene Ober- und Assistenzärzte, auf transparente und belastbare Kommunikations- und Austauschkonzepte“, betont Meckenstock.

Tatsächlich sind die Bewertungen der bisherigen Ärzte im praktischen Jahr an der Klinik in Ückendorf ausgesprochen gut. Auf der Rating-Plattform für PJ-Ausbildungsstätten steht das Marienhospital mit Bewertungsnoten zwischen 1,0 und 1,8 in den letzten beiden Jahren auf Rang 51 von mehr als 300 bewerteten Kliniken.

Anzahl der Ärzte im praktischen Jahr verdoppeln

St. Augustinus-Geschäftsführerin Susanne Minten, die den Vertrag mit der Ruhr-Universität am 13. April unterzeichnete, rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Zahlen: „Die PJ-Aspirantinnen und Aspiranten können sich unmittelbar auf eine freie PJ-Stelle über das Online-Portal der RUB in unserem Haus bewerben. Und wir können zugleich die Anzahl der PJ-Stellen bei uns leicht verdoppeln – heißt, wir können ab sofort bis zu 25 angehenden Medizinerinnen und Medizinern, statt bislang maximal zehn, beste Startchancen ins Berufsleben bieten.“

Zwei Gelsenkirchener Kliniken sind RUB-Partner

Mit insgesamt zwölf Kliniken in der Region hat die Ruhr-Universität Bochum im April 2022 neue Kooperationsverträge zur Medizinerausbildung abgeschlossen und damit die Zusammenarbeit deutlich ausgeweitet.

In Gelsenkirchen ist auch das Bergmannsheil Buer neuer Vertragspartner als Akademisches Lehrkrankenhaus der Bochumer Ruhr-Universität. Auch dort hofft man freilich darauf, dass manch zufriedener PJ-ler auch nach der Ausbildung seinem Lehrkrankenhaus treu bleibt.

Als besonderes Plus des eigenen Hauses nennt Minten, dass nicht allein die beiden Pflichtbereiche Chirurgie und innere Medizin, einschließlich der Kardiologie angeboten werden, sondern auch unter sieben sogenannten Wahlfächer gewählt werden kann. Das Spektrum reicht von der Anästhesiologie, der Urologie und HNO, über die Geburtshilfe und Pädiatrie, Radiologie und Nuklearmedizin und die Urologie bis hin zur Orthopädie und Unfallchirurgie.“ Knapp 700 Euro im Monat gibt es als Anerkennungssalär für die Studierenden. Zum Thema: Chirurgie am Marienhospital Gelsenkirchen ausgezeichnet]

Die St. Augustinus-Geschäftsführung rechnet durch die neue Zusammenarbeit auch mit einem positiven Effekt für die Stadt Gelsenkirchen als Ausbildungsstandort sowie als Klinikstandort. Schließlich geht man davon aus, dass mancher hier ausgebildete Mediziner letztlich dem Haus und der Stadt auch nach einer positiv verlaufenen Ausbildung verbunden bleibt.