Von Pflege bis Lebenshilfe: Das erste Senioreninformationscenter an der Vattmannstraße hat eröffnet.
Hell und groß ist das Büro im Erdgeschoss. Großzügig ist der Platz zwischen den einzelnen Schreibtischen, Sitzgelegenheiten gibt es genug auf dem Flur, und ein kleiner Raum ist für Gruppenstunden eingerichtet: An der Vattmannstraße hat Gelsenkirchens erstes Senioreninformationscenter eröffnet.
„Neu ist, dass die Kooperation der einzelnen Träger so weit geht, dass wir sogar gemeinsame Teams gebildet haben”, unterstrich Sozialdezernentin Henriette Reker in ihrer Begrüßungsrede. In Zukunft sollen Senioren hier alles unter einem Dach finden: Beratung, Vermittlung und Informationen. „Der Vorteil ist, dass die Menschen hier alles aus einer Hand bekommen und nicht mehr von Pontius nach Pilatus laufen müssen”, lobte Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Das Konzept ist relativ einfach. In einer zentralen Anlaufstelle sitzen Vertreter unterschiedlichster Organisationen, die sich mit Senioren beschäftigen. An der Vattmannstraße beispielsweise sind das Mitarbeiter der Knappschaft und der Stadt Gelsenkirchen. „Hier bekommen die Menschen eine umfassende Pflegeberatung”, erläutert Nadine Maduch von der Knappschaft. „Das fängt an bei Behördengängen – welche sind nötig?– und geht bis zu Hinweisen, was bei der Krankenkasse beantragt werden kann.”
Doch nicht nur praktische Hilfe für den Pflegefall bieten die Informationscenter, sagt Zuzanna Hanussek: „Viele ältere Menschen fühlen sich nicht mehr nützlich und leiden darunter – vor allem wenn sie einen Verlust erlitten haben”, berichtet sie. Im Infocenter sollen sie Anregungen bekommen, wie sie sich nicht nur mit der neuen Lebensphase arrangieren können, sondern „auch ihre nach wie vor vorhandenen Talente einbringen können”, so Hanussek.
Ab Februar
Im Norden Gelsenkirchens wird im Februar das zweite Senioreninformationscenter eröffnet.
Die Büros befinden sich dann im Gebäude der AOK an der Maelostraße 8. Das Center an der Vattmannstraße ist täglich ab zehn Uhr geöffnet.
Von der Idee bis zur Umsetzung und Eröffnung des Senioreninformationscenters ist gut ein Jahr vergangen. Mehr Zeit, als Frank Baranowski ursprünglich gehofft hatte. „Aber es ist nicht einfach, die vielen verschiedenen Träger unter einen Hut zu bringen. Da mussten wir viel Überzeugungsarbeit leisten”, sagt der Oberbürgermeister.
Beteiligt an den Infocentern sind neben Stadt und Knappschaft unter anderem auch die Caritas, das Diakonische Werk, die Arbeiterwohlfahrt, die Arbeitsgemeinschaft der Krankenhäuser und zahlreiche private Pflegedienste und Initiativen.