Gelsenkirchen-Feldmark. Der Gelsenkirchener Revierpark Nienhausen ist um eine Attraktion reicher: Die Eisenbahn fährt wieder. Ab Sonntag werden Passagiere befördert.
„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“, sang einst Schlager-Barde Christian Anders. Das ist im Revierpark Nienhausen glücklicherweise nicht der Fall: Der Zug, der hier ab Ostersonntag fährt, hat durchaus eins fest definierte Abfahrt- und Endstation. Vor allem aber soll die kleine Eisenbahn Spaß bereiten.
Beinahe 40 Jahre lang schlummerte der kleine Zug im südwestlichen Teil des Parks im Dornröschenschlaf. In den 1970er-Jahren, als der Revierpark noch jung war, wurde die Kindereisenbahn gebaut und war nur eine von vielen kleinen Attraktionen für die Kinder der Städte Essen und Gelsenkirchen. So gab es unter anderem eine Kartbahn, einen kleinen Teich mit ferngesteuerten Schiffen – und eben die Schmalspur-Eisenbahn, eine Lok mit einigen Anhängern, die mit Kindern beladen ihre Runden drehte.
Gelsenkirchener Groko stellt Geld zur Verfügung
In den 80er-Jahren wurde der Betrieb eingestellt, seitdem hatten Bahn und Schienen vor sich hingerostet. Dass der Zug jetzt wieder fährt, ist mehreren Akteuren zu verdanken. Allen voran Michael „Ziegenmichel“ Lorenz vom Verein Ziegenmichel e.V. Seit 2008 betreibt der Verein das „Kinderland“ im Nordsternpark, seit etlichen Jahren auch die Kinderburg im Revierpark, mit einem kleinen, integrativen Café, den „essbaren Gärten“ und dem „Demenz- und Sinnesgarten.“ Im vergangenen Jahr hatten SPD und CDU sich darauf geeinigt, dem Verein jährlich 10.000 Euro für Renovierung und Unterhalt der Bahn zukommen zu lassen.
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Ganz einfach waren die Arbeiten nicht, wie Michael Lorenz berichtet. „Die gesamte Elektrik stammt aus den 70er-Jahren – teilweise war es schwierig, an Ersatzteile zu kommen.“ Die Schienen mussten gereinigt werden, damit der Strom fließen und der Zug fahren konnte. Auch das Areal, in dem der Zug fährt, wurde auf Vordermann gebracht: „Der Teich war fast zugewachsen“, sagt Lorenz. Für authentische 70er-Jahre-Dekoration sorgen Gartenzwerge und Windmühlen.
Die Fahrt mit dem Zug ist kostenlos
Am Ostersonntag um 14 Uhr soll der reguläre Fahrbetrieb starten. Am Mittwoch testeten Jugendezernentin Anne Heselhaus, Sozialdezernentin Andrea Henze und Mitglieder der SPD-Fraktion schon einmal die Bahn und begaben sich auf die knapp 400 Meter lange Runde. Ihr Fazit: „Eine tolle Idee“, sagte Anne Heselhaus. Einziger Kritikpunkt: „Wo ist denn der Speisewagen?“, fragte sie augenzwinkernd.
Die Fahrt mit dem Zug ist kostenlos, allerdings muss man sich an der Haltestelle eine Fahrkarte abholen. Wann der Zug fährt, wird dort angezeigt.
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