Gelsenkirchen. Groß ist die Resonanz auf den Spendenaufruf für einen schwerst kranken Gelsenkirchener. Eine Spezial-Behandlung rückt näher. So ist der Stand.

Die große Resonanz auf den Hilferuf des Gelsenkircheners Matthias „Eisbär“ Lang und seiner Lebensgefährtin Maria Gahl hat bei dem Schwerstkranken neue Energie und Hoffnung freigesetzt.

„Er ist unendlich dankbar für die zahlreichen Rückmeldungen“, sagte Maria Gahl. Die vielen Genesungswünsche und die große Spendenbereitschaft motivierten ihn, weiter durchzuhalten. „Endlich haben wir wieder eine Perspektive“, so die 35-jährige hauptberufliche Bewährungshelferin.

196 Spender geben 15.350 Euro für schwerst kranken Gelsenkirchener „Eisbär“

Nach dem Spendenaufruf über die Plattform „gofundme“ sind mittlerweile von 196 Gebern 15.350 Euro an Spenden für den 41-jährigen Gelsenkirchener zusammengekommen. 18.000 Euro sollen es am Ende werden, um mehrere Blutwäschen (Aphäresen) in einer Spezialklinik in Cloppenburg bezahlen zu können. Die Krankenkasse übernimmt diese Leistung nur bei einem ganz bestimmten Krankheitsbild, im Falle des Gelsenkircheners, der unter einer Vielzahl von Krankheiten leitet, aber nicht.

Wir taggen GElsen: Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.

Das ehemalige Gründungsmitglied und Drummer der Gelsenkirchener Band „Imperial Council leidet unter anderem an einer „schweren Hypertriglyceridämie sowie eine Myalgische Enzephalomyelitis“ – eine Fettstoffwechselerkrankung, die zu einem Schlaganfall führen kann und einer starken Entzündung des Gehirns. Die Blutwäsche, so die Hoffnung, soll helfen, die Gefäße von Verstopfungen zu reinigen.

Niedergeschlagen nach Schmerztherapie – Motivationsschub durch Genesungswünsche

„Matthias kommt über Ostern wieder nach Hause“, erzählt Maria Gahl. Die vergangenen drei Wochen hat sich der gelernte Kfz-Mechaniker und Fahrzeugbauer einer Schmerztherapie in einem Krankenhaus unterzogen. „Leider hat die Behandlung, auf die wir wegen Corona ein Jahr haben warten müssen, nicht recht angeschlagen“, so die 35-Jährige über den aktuellen Gesundheitszustand ihres Liebsten, den sie am Wochenende in der Klinik besuchen konnte. Das Paar wohnt im Landkreis Wesermarsch hoch oben im Nordosten Niedersachsens.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Gelsenkirchen verpassen? Dann können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren +++

Matthias Lang, gelernter Kfz-Mechaniker und zuletzt als Fahrzeugbauer bei Mercedes beschäftigt, war neben seiner Leidenschaft für Musik auch ein passionierter Heimwerker. Der 41-jährige Gelsenkirchener war und ist als ehemaliger Drummer Gründungs- und Ehrenmitglied der Gelsenkirchener Band „Imperial Council“, die bei „Rock am Bahnwerk“ in Gelsenkirchen-Bismarck Stammgast ist.
Matthias Lang, gelernter Kfz-Mechaniker und zuletzt als Fahrzeugbauer bei Mercedes beschäftigt, war neben seiner Leidenschaft für Musik auch ein passionierter Heimwerker. Der 41-jährige Gelsenkirchener war und ist als ehemaliger Drummer Gründungs- und Ehrenmitglied der Gelsenkirchener Band „Imperial Council“, die bei „Rock am Bahnwerk“ in Gelsenkirchen-Bismarck Stammgast ist. © Foto: Maria Gahl

Nach wie vor wird der von Freunden und Bekannten nur als „Eisbär“ genannte Hüne von ständigen Schmerzen geplagt, der Zustand „völliger Erschöpfung und Kraftlosigkeit“ hält weiter an. „Das ist auch der Grund dafür, warum Matthias im Krankenhaus die Nachrichten alter Freunde, Weggefährten und Bekannter nur ganz dosiert wahrgenommen hat“, sagt Maria Gahl. Sonst hätte es ihn zu viel Kraft gekostet.

„Emotional fällt für Matthias die große Anteilnahme an seinem Schicksal mehr ins Gewicht als die Spenden“, so die 35-Jährige über die Reaktion ihres Lebensgefährten auf die vielen Genesungswünsche. Denn die nahezu wirkungslose Schmerztherapie haben ihn runtergezogen. Da löse das Gefühl, nicht allein dazustehen, „neue Motivation und neue Hoffnung“ aus.

Unterstützung durch Osterfest am Gelsenkirchener Bahnwerk Bismarck

Mit den rund 15.350 Euro sind acht von zehn geplanten Blutwäsche-Behandlungen möglich. „Im Juli wird es wahrscheinlich das erste Vorgespräch und möglichst schnell im Anschluss daran die erste Blutwäsche in der Cloppenburger Klinik geben“, skizziert Maria Gahl die nächsten Schritte. Bei guter Verträglichkeit soll das Verfahren in einem Abstand von einer Woche fortgesetzt werden.

Beim Osterfeuer und -fest mit Live-Konzerten am Gelsenkirchener Bahnbetriebswerk Bismarck wird die Spendenaktion für den Gelsenkirchener unterstützt. Ein Stand informiert über das Schicksal von Matthias, Spendendosen werden zusätzlich aufgestellt. Frank Ukowski und seine Mitstreiter vom „Blauweißen Partywaggon“ legen am Ostersamstag, 16. April, um 14 Uhr auf dem Bahngelände an der Grimbergstraße 18 los.