Gelsenkirchen. Die Zahl der Fehltage aufgrund von Alkoholkonsum hat in Gelsenkirchen nach Angaben der AOK sprunghaft zugenommen. Ein Aufruf soll helfen.
Die anhaltende Corona-Pandemie hat offenbar auch zu einem erhöhten Konsum von Alkohol geführt. Mit spürbaren Folgen: Die Zahl der Fehltage am Arbeitsplatz aufgrund von Alkoholproblemen hat in Gelsenkirchen sprunghaft zugenommen, wie die AOK Nord West berichtet.
Fehlen am Arbeitsplatz wegen Alkoholproblemen: In Gelsenkirchen sind es 3542 Tage
Nach Angaben der Krankenkasse fehlten bei der AOK versicherte Beschäftigte in Gelsenkirchen wegen Alkoholproblemen im vergangenen Jahr an fast 3542 Tagen am Arbeitsplatz. „Im Vergleich zu 2021 ist das ein Plus von 1932 Tagen“, sagte Sprecherin Birte Jansen. Umgerechnet ist das eine Zunahme von 45 Prozent.
Im Gesamtgebiet Westfalen-Lippe lag die Anzahl an Fehltagen wegen Alkoholproblemen nach Angaben der AOK bei 95.278 Tagen in 2020 und in 2021 mit 99.049 bei fast 100.000 Tagen.
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Um den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen, ruft die AOK Nord West mit Beginn der Fastenzeit ab Aschermittwoch bis Ostern die Menschen in Gelsenkirchen zum Alkohol-Verzicht auf. Dazu startet am Mittwoch, 2. März, die sechswöchige Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter dem Motto „Kannst du ohne?“.
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Das Herz-Kreislauf-System profitiert bereits von einer kurzzeitigen Alkohol-Abstinenz, ebenso der Magen und die Leber. Der Alkoholverzicht wirkt sich außerdem positiv auf Schlaf, Blutdruck, Konzentrationsfähigkeit und Körpergewicht aus. Außerdem wird das Krebsrisiko gemindert und das Immunsystem gestärkt.
Zellgift: Folgen von Alkoholkonsum bei Frauen stärker als bei Männern
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Richtwert für eine maximal tolerierbare Alkoholzufuhr bei gesunden Männern 20 Gramm Alkohol pro Tag an, also ein Bier (0,5 Liter) oder zwei Gläser Wein. Die Tagesdosis an reinem Alkohol bei gesunden Frauen liegt bei der Hälfte.
Alkohol ist ein Zellgift, das alle Organe schädigen kann. Bei Frauen können die Folgen des Alkoholkonsums stärker sein als bei Männern. Denn Frauen bauen Alkohol langsamer ab. Hierzu wird in der Leber das Enzym Alkoholdehydrogenase benötigt, das bei Frauen in geringerer Menge vorliegt. Daher kann es bei ihnen schon bei geringeren Mengen, die regelmäßig konsumiert werden, schneller zu alkoholbedingten Schäden kommen.
Die Krankenkasse hat für diese Statistik die jeweils „gemeldeten ICD-10-Schlüssel“ ausgewertet. In Arztbriefen und anderen medizinischen Dokumenten finden Patientinnen und Patienten diese Codes. Der Arbeitgeber erhält die Krankmeldung ohne diese Codes.
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