Gelsenkirchen. Nabu-Stadtverband Gelsenkirchen ruft zur Teilnahme an „Stunde der Wintervögel“ auf: Beliebte Zählaktion für Vogelfreunde startet am 6. Januar.

Nein, eine gemeinsame Zählaktion im Naturfreundehaus wie in den vergangenen Jahren werde es diesmal nicht geben, sagt Wolfgang Kwasnitza (63). Dennoch ruft der Vorsitzende des Nabu-Stadtverbandes Gelsenkirchen alle Tier- und Naturfreunde zur Teilnahme an der „Stunde der Wintervögel“ auf. Diese Zählaktion, die an diesem Donnerstag startet, kann nämlich auch bestens allein auf dem heimischen Balkon oder im eigenen Garten durchgeführt werden.

Die flatternden Gäste im heimischen Garten zählen

Wolfgang Kwasnitza ist Vorsitzender des Nabu-Stadtverbandes Gelsenkirchen.
Wolfgang Kwasnitza ist Vorsitzender des Nabu-Stadtverbandes Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Zweimal im Jahr ruft der Naturschutzbund (Nabu) nicht nur seine Mitglieder, sondern alle Naturinteressierten zum Mitzählen auf: Im Mai heißt das Projekt „Stunde der Gartenvögel“, jetzt zu Beginn des Jahres „Stunde der Wintervögel“. Und jeder, der mitmacht, soll nicht nur die flatternden Gäste am Vogelhäuschen zählen, sondern seine Beobachtungen und Ergebnisse auch an den Nabu melden.

Im Januar 2021 hatten 245 Vogelfreunde aus Gelsenkirchen gemacht. „Das waren so viele wie noch nie zuvor“, sagt Kwasnitza. Ein Grund für das verstärkte Interesse könnte Corona sein, glaubt er: Denn die Auswirkungen der Pandemie hätten dafür gesorgt, dass im vergangenen Januar sehr viel Menschen mehr als sonst ihre Zeit zu Hause hätten verbringen müssen. „Und manche haben das genutzt, um bei unserer Aktion mitzuzählen“, vermutet Kwasnitza, der seit 2017 das Amt des hiesigen Stadtverbandsvorsitzenden ausübt.

In Gelsenkirchen wurde die Kohlmeise im Januar 2021 am häufigsten gesichtet

Im Vorjahr wurde in Gelsenkirchen am häufigsten die Kohlmeise gesichtet – mit insgesamt 734 gezählten Exemplaren. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Blaumeise (567) und die Amsel (507). 2020 war die Reihenfolge dieselbe, nur die Zahl der Teilnehmenden (116) und der gesichteten Vögel entsprechend niedriger.

Die bis Sonntag laufende Aktion sei wichtig, so Kwasintza, um die Bestandsentwicklung einzelner Vogelarten abschätzen zu können. „Und je mehr Leute mitmachen, um so aussagekräftiger ist das Bild und um so besser lassen sich Tendenzen ablesen“, sagt er. Den Vogel des Jahres 2022 werden die Beobachter vermutlich in Gelsenkirchen nicht entdecken: Der Wiedehopf taucht fast ausschließlich im Süden der Republik auf.

Alle Infos zur Aktion im Netz: www.stunde-der-wintervoegel.de. Kostenlose Meldung der Ergebnisse möglich am 8. und 9. Januar (10-18 Uhr) unter: 0800/11 57 115.