Gelsenkirchen-Schalke. Der Verein Grubengold unterstützt den Verein für Kinder- und Jugendarbeit Lalok nach dem Brand im Garten mit 10.000 Euro für den Wiederaufbau.
Zum Glück ist niemand verletzt worden bei dem verheerenden Brand im Kulturgarten von Lalok Libre Anfang des Monats. Doch Vitaly, den Gärtner in der Anlage direkt am Bahngleis an der Schlosserstraße, hat das Unglück richtig tief getroffen. Seine geliebten Rosenstöcke sind nur noch schwarz verkohlte Gerippe. Dass die Sonne ein bisschen blinzelt, tröstet ihn erst mal nicht. Trotzdem ist die Stimmung schon besser als direkt nach der Katastrophen-Nacht.
Denn es drängt sich eine Zeile aus dem Grönemeyer-Kultsong auf an diesem Vormittag inmitten der Trümmer: „Dein Grubengold hat uns wieder hochgeholt.“ Denn Grubengold, der Club, der sich als unabhängiger Verein versteht, der aktive Hilfe aus Gelsenkirchen für Gelsenkirchen bieten will, hat eine Delegation hierher geschickt. Im Gepäck haben Holger Machnik und seine Kollegen Volker Heimeshoff, Uli Nickel und Alexander Baron einen Scheck über stattliche 10.000 Euro als eine Soforthilfe.
Erinnerung an die Summertime-Abende in Gelsenkirchen
Was Venetia Harontzas und ihr Team von Lalok Libre ein Gebirge von Steinen vom Herzen nimmt. Hier im Garten haben alle unheimlich viel Arbeit, Zeit und Schweiß investiert. Sie haben Hausaufgabenhilfe im Bauwagen geleistet, gepflanzt, geerntet, gehegt, gepflegt und bunt gestaltet, Kindernachmittage und die beliebten „Lalok-Summertime“-Konzerte mit jeweils abgestimmtem Catering auf die Beine gestellt.
Und am Ende einer Samstagnacht ist dann ein Feuer, wahrscheinlich von der Laube der Awo nebenan, auf die Lalok-Fläche übergesprungen und hat dort gewütet, sogar die Bäume hinter dem Zaun in Flammen gesetzt. Damit das Feuer sich nicht noch weiter ausbreitete, hatte die Feuerwehr umgehend Verstärkung angefordert. 35 Einsatzkräfte waren vor Ort und gingen mit drei C-Rohren gegen die Flammen an. Drei Gasflaschen konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht und gekühlt werden.
Fast vier Stunden war die Feuerwehr im Einsatz, anschließend wurde die Einsatzstelle an die Polizei zu weiteren Ermittlungen übergeben.
Die Ausstattung nach und nach angeschafft
Auf der Brachfläche, dem „Nimmerland“, wie Harontzas sie nennt, war nichts von allem versichert, was der Verein nach und nach angeschafft hatte. 2008 hatte die Stadt Gelsenkirchen dem Verein das Areal zur Nutzung überlassen. In einem umfunktionierten Bauwagen war ein Großteil der Ausrüstung untergebracht. Der ist nun durch das Feuer erheblich beschädigt worden, eine Reparatur mehr als fraglich.
Die Grubengold-Aktiven überlegen spontan, ob sie Bauunternehmer in ihren Netzwerk ansprechen können, um vielleicht Ersatz zu bekommen. „Wir haben auf jeden Fall einen Riesenrespekt vor dem Lalok-Team, das hier einen unkonventionellen Superjob in einer schwierigen Umgebung leistet“, unterstreicht Uli Nickel. Und Venetia Harontzas ist dankbar, „dass die Leute vom Grubengold von selbst auf uns zugegangen sind, um zu helfen.“
„Man kann schon fast sagen: Zum Glück war die Solaranlage noch nicht installiert, die wir aus dem Bürgerhaushalt genehmigt bekommen haben“, erzählt sie noch.
Ein kleines Lächeln taucht dann doch noch auf dem Gesicht von Gärtner Vitaly auf. Denn ein Apfelbäumchen hat dem Feuer getrotzt, ein „Boskop“. Den hatten die „Ultras“ für den Lalok-Kulturgarten gestiftet.