Gelsenkirchen. Tod in Folge einer Atemwegserkrankung: In Gelsenkirchen sind die Fallzahlen deutlich nach oben gegangen. Das sagen die Statistiker.

In Gelsenkirchen haben Todesfälle in Folge von Atemwegserkrankungen einen signifikanten Sprung nach oben gemacht. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) hervor.

Tod nach Atemwegserkrankungen: Zunahme von 28 Prozent in Gelsenkirchen

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Statistiker in Gelsenkirchen insgesamt 3629 Frauen und Männer gestorben. 2019 betrug ihre Anzahl 3476. Das ist eine Steigerung von rund 4,4 Prozent. Davon entfielen allein auf Atemwegerkrankungen (bösartige Krebs und Covid-19) in Gelsenkirchen 676 Todesfälle in 2020. Ein Jahr zuvor betrug ihre Zahl 527 – das ist eine deutliche Steigerung von rund 28 Prozent.

Die meisten Todesfälle unter den Atemwegserkrankungen in Gelsenkirchen waren im Jahr 2020 durch bösartige Neubildungen, also durch Lungen-, Bronchial- und Luftröhrenkrebs (233 Verstorbene), verursacht. Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Steigerung von 8,4 Prozent.

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145 Menschen verstarben 2020 in Gelsenkirchen aufgrund chronischer Erkrankungen der unteren Atemwege (inklusive COPD, Asthma). Ein Jahr zuvor waren es 160, das ist ein Rückgang von umgerechnet 9,4 Prozent. Covid-19 war im vergangenen Jahr bei 186 Verstorbenen die Todesursache. Für 2019 ist kein Wert aufgeführt, was in die Statistik mit null Fällen einfließt. Erst Ende 2019 begann die Corona-Pandemie in China.

Die Statistik listet zudem noch zwei Todesfälle durch Grippe (2019: 5), 65 Todesfälle durch eine Lungenentzündung (2019: 91) und 45 Todesfälle (2019: 56) durch sonstige Atemwegerkrankungen in Gelsenkirchen auf.

Gelsenkirchen liegt bei den Fallzahlen sechs Prozent über dem Landestrend

Im Jahr 2020 starben in Nordrhein-Westfalen 32.790 Menschen an den Folgen einer Atemwegserkrankung (inkl. Lungen-, Bronchial-, Luftröhrenkrebs und Covid-19). Wie IT.NRW mitteilt, erhöhte sich die Zahl der Todesfälle dieser Todesursachengruppe gegenüber dem Vorjahr (26.946 Personen) damit um 21,7 Prozent. Die Zahlen in Gelsenkirchen liegen demnach um rund sechs Prozent über dem Landesdurchschnitt.

Der Anteil der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen an allen Sterbefällen in NRW lag im vergangenen Jahr bei 15,3 Prozent und war damit um 2,2 Prozentpunkte höher als 2019 (damals: 13,1 Prozent) und um 1,1 Prozentpunkte niedriger als zehn Jahre zuvor (2010: 14,2 Prozent).