Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener FDP übt Kritik an der der Stadt mit der Reaktivierung des Impfzentrums. Warum die Liberalen Zahnärzte impfen lassen wollen.
Mit Erstaunen und Kritik reagiert die FDP in Gelsenkirchen auf die Kehrtwende der Verwaltung, das Impfzentrum in der Emscher-Lippe-Halle nun doch wieder zu reaktivieren. Der gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, Dr. Dagwin Lauer, unterstellte Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin zwar eine gute Absicht bei ihrem Vorschlag. „Es wirkt aber wie ein hilfloser Schnellschuss“, so der Liberale.
Gelsenkirchener FDP-Politiker Lauer: Zahnärzte sollen bei Impfungen unterstützen
Statt der teuren Impfzentren plädiert Dagwin Lauer dafür, auch den Zahnärzten zu erlauben, die Booster-Impfung durchzuführen. Sie könnten die Auffrischungsimpfungen, bei denen Land und Stadt auf die Unterstützung der niedergelassenen Hausärzten setzt, mit vorantreiben. „Damit könnten wir das Angebot weiter erhöhen“, so Lauer.
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Für diese Vorgehensweise hat sich auch Christoph Benz, der Präsidenten der Bundeszahnärztekammer eingesetzt. „Wenn es gewünscht ist, unterstützen wir gerne die ärztliche Kollegenschaft, um Tempo in die Booster-Impfungen zu bringen und diese flächendeckend anzubieten“, sagte Benz der Berliner Zeitung. „Wir müssen alle verfügbaren Kräfte bündeln, um die vierte Corona-Welle zu brechen.“ Die Zahnärzteschaft habe aktuell keine Befugnis, selbst Impfungen vorzunehmen. Ausnahmeregelungen seien rechtlich zwar möglich, aber bisher noch nicht vorgesehen, so Benz.
Der Betrieb des Impfzentrums wurde am 30. September nach acht Monaten eingestellt. Die Kosten von mehr als 5,3 Millionen Euro trug unter anderem das Land. Die Halle, die Emschertainment gehört, wurde vermietet.
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