Am 1. November ist Allerheiligen: Der Verein für Orts- und Heimatkunde bietet dann eine Führung über den Gelsenkirchener Hauptfriedhof an.
Am Montag, 1. November, ist Allerheiligen, der Tag, an dem viele Menschen die Friedhöfe besuchen, um ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Der Verein für Orts- und Heimatkunde Buer lädt für diesen Tag um 11 Uhr zu einer Führung über den Hauptfriedhof in Gelsenkirchen-Buer ein. Unter der fachkundigen Führung von Gärtnermeister Konrad Herz lernen die Teilnehmer die Geschichte des Friedhofes kennen – und erfahren nebenbei etwas zu den Pflanzen auf dem Gelände.
Die Führung über den Friedhof zu Allerheiligen hat Tradition beim Verein für Orts- und Heimatkunde, immer abwechselnd steht dabei entweder der Hauptfriedhof oder der Alte Friedhof an der Mühlenstraße im Fokus. Im vergangenen Jahr musste die Führung aber wegen der Corona-Schutzmaßnahmen ausfallen.
Friedhof erzählt von der Gelsenkirchener Stadtgeschichte
Der Hauptfriedhof hat Konrad Herz, der in direkter Nachbarschaft eine Friedhofsgärtnerei betreibt, sein ganzes Leben begleitet: Schon als kleiner Junge half er seinem Vater bei der Gärtnerarbeit. Daher kennt er das Gelände natürlich wie seine Westentasche und weiß nahezu zu jedem Fleckchen etwa zu erzählen. Sowieso gleicht der Gang über den Hauptfriedhof einem Gang durch die Buersche Geschichte: Viele der Namen auf den Grabsteinen sind heute noch präsent in der Stadt, und die zahlreichen Mahnmale erinnern an prägnante Stationen der Stadthistorie.
So zum Beispiel die Spartakusgrabstätte: Hier liegen die Männer begraben, die während des „Spartakusaufstandes“ Anfang 1919 in Buer ums Leben kamen. Oder die Gedenkstätte für die Kriegstoten der Stadt: Etwa 11.000 Menschen aus Gelsenkirchen ließen auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges ihr Leben. An russische Kriegsgefangene, die bei einem Bombenangriff getötet wurden, erinnert das „Kleine Russenfeld“.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Seit einigen Jahren gibt es auf dem Hauptfriedhof auch ein Denkmal für die Bergleute aus Buer, die im Laufe der über 100-jährigen Bergbaugeschichte umkamen. Rund 500 Menschen verloren im Laufe der Jahre ihr Leben unter Tage, unzählige mehr starben an den gesundheitlichen Folgen der harten Arbeit. An sie wird jetzt erinnert.
Der Rundgang über den Friedhof beginnt um 11 Uhr am Haupteingang des Friedhofes an der Straße „Zum Hauptfriedhof“. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, eine Mund-Nasen-Maske sollte mitgebracht werden.
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