Gelsenkirchen. Joseph Beuys wäre in diesem Mai 100 Jahre alt geworden. Eine Performance am Samstag in Gelsenkirchen-Buer verneigt sich vor dem Kultkünstler.

Im Vorfeld zu verraten, was konkret sie denn nun vorhaben, das wollen Markus Kiefer und Josh Klein nicht. „Das hat Beuys bei seinen Aktionen schließlich auch immer so gemacht: Kein Besucher wusste genau, was ihn vor Ort erwartet“, sagt Kiefer und schmunzelt. Gemeinsam mit dem Musiker Günter Menger will das Duo an diesem Samstag ab 19.30 Uhr in der „Werkstatt“ an der Hagenstraße in Buer mit ihrer Performance „Der Hut und der Mensch“ jenem Künstler huldigen, der für sie bis heute den Status eines Genies inne hat: Joseph Beuys.

100. Geburtstag war im Mai

Joseph Beuys wäre im Mai 2021 runde 100 Jahre alt geworden.
Joseph Beuys wäre im Mai 2021 runde 100 Jahre alt geworden. © picture-alliance/ dpa | Hans Dürrwald

Seinen 100. Geburtstag hätte der 1986 verstorbene Kunstprofessor in diesem Mai gefeiert. Und trotz der Zwänge durch die anhaltende Corona-Pandemie konnten bundesweit zumindest einige Veranstaltungen und Ausstellungen anlässlich dieses besonderen Jubiläums stattfinden. „Wir wollten unsere Performance eigentlich auch im Mai zum Ehrentag von Beuys präsentieren, mussten sie dann aber doch verschieben und sind nun froh, dass wir einen Nachholtermin gefunden haben“, erzählt Josh Klein.

Der 58-Jährige aus Rotthausen, der nun in Schalke lebt, ist echter Beuys-Experte. Er berichtet, dass in Gelsenkirchen am Grillo-Gymnasium einst ein Ableger der „Free International University“ (FIU) zu finden war, die Beuys zuvor in Düsseldorf ausgerufen hatte. „Der damalige Kunstlehrer und frühere Beuys-Meisterschüler Johannes Stüttgen hat viele frühere Grillo-Schüler geprägt. Und er ist heute auch noch einer der Nachlassverwalter von Beuys“, so Klein. Für ihn selbst sei Beuys bis heute „ein kleines Universalgenie“. Und ihm imponiert, wie sich die Ideen und Interessen des Künstlers immer in dessen Aktionen gespiegelt haben.

Schauspieler Markus Kiefer wird Gedichte von Josef Beuys rezitieren

Schauspieler Markus Kiefer (56) aus Rotthausen lobt andere Seiten: „Beuys konnte die Leute für seine Ideen begeistern. Er war ein sehr sozialer Mensch.“ Zudem schätzte Kiefer die humoristischen Ansätze der Aktionen: „Die Leute sollten lachen – das war Beuys stets wichtig.“

Das soll möglichst auch bei der Performance am Samstag in der „Werkstatt“ so sein. Kiefer verrät immerhin, dass er zur Musik von Günter Menger auch einige jener Gedichte rezitieren wird, die Beuys im Jahr 1941 selbst geschrieben hatte.

Eintritt kostet fünf Euro

Der Eintritt am Samstag kostet fünf und ermäßigt drei Euro. Die Performance dauert rund 40 Minuten, so Kiefer. Sie beginnt draußen und zieht dann weiter in die „Werkstatt“.

Weitere Infos im Internet auf: www.werkstatt-ev.de.