Gelsenkirchen. Das Wintersemester 2021 beginnt bald, es wird wieder im Zeichen von Corona stehen. So plant die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen.
Das Wintersemester rückt näher und viele Studierende fragen sich, wie es jetzt weitergehen wird. Nach drei Corona-Semestern mit vorwiegend Online-Vorlesungen bemühen sich viele Unis und Hochschulen, Stück für Stück wieder Präsenz einzuführen. So auch die Westfälische Hochschule (WHS) in Gelsenkirchen, die mit über 9.000 Studierenden ein durchgeplantes Hygienekonzept aufweisen musste.
Hybrid, Online und Präsenz: Der sichere Weg in Richtung Normalität
„Die Planung orientiert sich größtenteils an den rechtlichen Rahmenbedingungen der zu dem Zeitpunkt geltenden Corona-Schutzverordnung“, erklärt der Präsident der Westfälischen Hochschule, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann. Zwar seien die Vorkehrungen für das Wintersemester schon seit geraumer Zeit geplant gewesen und den Studierenden mitgeteilt worden. Letztendlich richte sich die Umsetzung dennoch an den Vorgaben der Regierung.
Vorerst ist keine Vollpräsenz geplant. Große Vorlesungen, die einen 140-Mann-Hörsaal füllen, werden online oder hybrid angeboten. Durch das Rotationsverfahren soll jeder Studierende einmal die Möglichkeit bekommen, vor Ort zu sein, während der Rest den Livestream mitverfolgen kann. Praktika oder Seminare in Kleingruppen sollen dafür komplett in Präsenz stattfinden.
Das ist das Hygienekonzept der Westfälischen Hochschule
Insbesondere Pendler und Pendlerinnen kann Kriegesmann beruhigen: „Keiner wird auf die Teilnahme an einer Vorlesung verzichten müssen, weil er oder sie es nicht rechtzeitig von der Präsenzvorlesung nach Hause zum Online-Unterricht schafft.“ Einzelne Wochentage werden komplett darauf ausgelegt sein, entweder online oder in Präsenz stattzufinden. So soll jedem die Möglichkeit geboten werden, an den Kursen teilzunehmen, ohne sich von einem zum anderen Ort hetzen zu müssen.
„Inzwischen sind wir gut eingeübt und haben hinsichtlich der Hygiene-Schutzmaßnahmen verschiedenste Szenarien ausgearbeitet, die sich an der Corona-Schutzverordnung orientieren“, sagt der Hochschulpräsident. Die aktuelle gilt bis zum 17. September, weshalb man mehrgleisig planen müsse. Das erste Szenario fordert eine Erweiterung des Wachdienstes, sodass an den zentralen Zugängen Einlasskontrollen stattfinden würden. Studierende müssten dann einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis vorzeigen. Eine weitere Option wäre die Kontrolle durch die unterrichtenden Professoren innerhalb der Kurse.
Auch innerhalb des Gebäudes sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. Abstandsmarkierungen, Hygienespender und ein ausgeklügelter Stundenplan, um einen Knubbeleffekt zu vermeiden. Die Anfangszeiten der verschiedenen Kurse sind gestaffelt, sodass sich möglichst wenige Studierende gleichzeitig im Gebäude aufhalten. Die Wirkung zeige sich im Infektionsgeschehen der WHS, sagt Kriegesmann. Nur eine Infektion sei in den vergangenen eineinhalb Jahren verzeichnet worden, und die Infektionskette habe man damals auch relativ schnell stoppen können, so Kriegesmann weiter.
Womit sich die Politik noch beschäftigen müsse, seien die Studierenden, die sich nicht impfen lassen können. Wenn ab Oktober der Bund die Tests nicht mehr bezahlt, werde das auf Dauer für viele zu teuer. Doch auch dabei werde die Hochschule nicht tatenlos zuschauen, sagte der Präsident: „Im Härtefall wird man den Studierenden unter die Arme greifen. Eine entsprechende Möglichkeit zur Finanzierung, etwa mit Hilfe der Fördervereine, wird sich da finden“.
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