Gelsenkirchen. Mehr Bäume, Sträucher und Blumenwiesen will die SPD für Gelsenkirchen. Auf einer Vorschlagsliste stehen nun Orte, die bald grüner werden sollen.

Das Ziel ist ambitioniert. Die Sozialdemokraten benannten es erstmals 2020 im Kommunalwahlkampf und haben es mittlerweile in der großen Koalition mit der CDU im Haushalt verankert: Jahr für Jahr sollen künftig in Gelsenkirchen 1000 neue Bäume, Sträucher und auch Wiesen in Gelsenkirchen gepflanzt oder angelegt werden. Eine mögliche Standortliste überreichten Vertreter der SPD-Ratsfraktion im Rahmen ihrer Sommertour nun zur Prioritäten-Prüfung an Sabine Otthöfer, die Abteilungsleiterin Stadtbildpflege bei Gelsendienste.

Es geht in Gelsenkirchen um Lebensqualität vor der eigenen Haustür

Als Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, gegen Hitzeinseln und für mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt versteht die SPD ihre Initiative. „Nicht nur um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, werden wir mehr Natur ins Stadtgebiet holen“, betont der Stadtverordnete Manfred Leichtweis. Auch wenn Gelsenkirchen bundesweit bereits auf Platz sieben der grünsten Städte liege, sei dieses Projekt mit Blick auf die Zukunft sehr wichtig. „Hier geht es auch um Lebensqualität vor der eigenen Haustür.“ Bereits im Januar hatten die Sozialdemokraten die Gelsenkirchener aufgerufen, „Wunsch-Standorte“ für neu zu pflanzende Bäume einzureichen. „Die vielen Rückmeldungen zeigen“ Olaf Bier, Sprecher der Fraktion für den Betriebsausschusses Gelsendienste, „dass Möglichkeiten sich zu beteiligen gerne angenommen werden“.

Eine zweiseitige Liste mit Standortvorschlägen, die Fachleute nun prüfen

Entstanden ist eine umfangreiche, zweiseitige Liste mit Standortvorschlägen, die Fachleute nun prüfen und die mögliche Umsetzung schließlich begleiten werden. Das Spektrum ist breit, die Empfehlungen reichen von Scholven bis Rotthausen, von Kita-Bereichen über Vereinsgelände bis zu Schulhöfen. Oft finden sich Frei- und Grünflächen, auf denen Bäume ergänzend gepflanzt werden sollen: Beispielsweise die Blumenwiese hinter den Seniorenwohnungen Grenzstraße, die Wildblumenwiese auf dem Grünstreifen Darler Heide, die Georgswiese an der Florastraße oder auch die Zufahrt von der Cranger Straße zum Vereinsheim Erle 08, ebenso gibt es detaillierte Vorschläge wie „Bäume Holthauser Straße/Ecke Schüngelbergstraße bis Hausnr. 46 neben dem Gehweg an der Seite Rungenberghalde“.

Auch im Zuge des Stadtumbaus neu gestaltete Plätze stehen auf der Vorschlagsliste

Weniger Hitzeinseln in der Innenstadt soll es geben. 43,1 Grad um 14.24 Uhr zeigte das Thermometer an einem Sommertag 2019 auf dem damals noch recht neu gestalteten Heinrich König Platz.  Auch er steht auf der Vorschlagsliste für mehr Grün.
Weniger Hitzeinseln in der Innenstadt soll es geben. 43,1 Grad um 14.24 Uhr zeigte das Thermometer an einem Sommertag 2019 auf dem damals noch recht neu gestalteten Heinrich König Platz. Auch er steht auf der Vorschlagsliste für mehr Grün. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Auf bisherigen Grünstreifen sollte sich ein Plätzchen für neue Bäume leichter finden lassen als in zugepflasterten Innenstadtbereichen oder auch auf erst jüngst gestalteten Plätzen (auf denen zuvor trotz Protest Bäume gefällt wurden). So sieht die Vorschlags-Liste auch beispielsweise Heinrich-König-Platz, Neumarkt, Bahnhofsvorplatz, Kennedyplatz, Alfred-Fischer-, Margarethe-Zingler- oder Elisabethplatz als mögliche Pflanz-Zonen vor.

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100.000 Euro haben SPD und CDU für das Vorhaben für 2021 in den städtischen Haushalt eingestellt. Die Prioritätenliste soll final unter der Mitwirkung von Mitgliedern des Umweltausschusses, Vertretern der Verwaltung und Mitgliedern des regionalen Forstamtes erstellt werden.