Gelsenkirchen. In Kooperation mit dem DRK startet der Impfbus zu den belebten Orten der Stadt. Möglichst viele Menschen sollen so erreicht und geschützt werden.

Dieser Bus hat eine eigene Route und ein bestimmtes Ziel, Fahrgäste nimmt er allerdings nicht mit. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz schickt die Stadt Gelsenkirchen aktuell einen Impfbus auf die Tour durch Gelsenkirchen, um an den belebten Ecken der Stadt möglichst viele Menschen für eine Corona-Schutzimpfung zu erreichen: Von Einkaufszentrum bis Zoo.

„Wir haben eine Möglichkeit gesucht, vor einer möglichen vierten Welle der Pandemie die Impfung zu den Menschen zu bringen“, erläutert Oberbürgermeisterin Karin Welge, „gerade zu den Menschen, die keine direkte Gefahr für sich sehen oder noch keine Gelegenheit hatten, sich ausreichend zu informieren.“

Gelsenkirchen macht niederschwelliges Impf-Angebot

Es soll vor allem ein sehr niederschwelliges Angebot sein, beschreibt Luidger Wolterhoff, Leiter des Krisenstabs. „Der Personalausweis reicht aus, es gibt kein Anmelden im Online-Verfahren oder per Telefon. Eventuell schicken wir sogar einen Lautsprecherwagen voraus, der den Bus eine Stunde vorab ankündigt, und das in mehreren Sprachen.“

Schnell abgeteilt sind die zwei Impf-Straßen in dem Bus, den die Stadt jetzt auf die Tour durch die Stadtteile schickt.
Schnell abgeteilt sind die zwei Impf-Straßen in dem Bus, den die Stadt jetzt auf die Tour durch die Stadtteile schickt. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Auffällig ist das als Linienbus ausgediente Gefährt auf jeden Fall mit seiner leucht-orangen und gelben Folierung. „Wir sind sehr froh, mit dem DRK-Kreisverband einen verlässlichen Kooperationspartner gefunden zu haben – wie in anderen Krisenfällen auch, immer, wenn’s schwierig wird“, lobt Wolterhoff.

Er bilanziert: „Wir haben in Gelsenkirchen jetzt rund 160.000 Menschen mit einer ersten Impfung und wollen eine Quote von 75 bis 80 Prozent für eine Herden-Immunität erreichen. Das wären also etwa 210.000 Geimpfte.“ Gerade in den Ferien wird daher der Bus nach den bisherigen Schwerpunkt-Impfaktionen losgeschickt.

Bis zu 100 Dosen pro Stunde

„Anschließend wollen wir außerdem noch einmal an die weiterführenden Schulen gehen, um alle ab 16 Jahren anzusprechen, nachdem die Landesregierung das zugelassen hat.“

Johannes Heinrich, Kreisgeschäftsführer des DRK, erklärt: „Der Impfbus ist für zwei Impfstraßen ausgelegt, so können zwei Teams parallel arbeiten. Wir können so zwischen 20 und 100 Impfungen in der Stunde schaffen. Bei voller Auslastung können wir die Plätze im Bus mit dem Aufbau von Zelten noch ergänzen.“

Hier hält der Impfbus

Der Impfbus des DRK startet am Samstag, 17. Juli, zur ersten Station von 9 bis 16 Uhr auf dem Marktkauf-Parkplatz, Ulrichstraße 10. Dienstag, 20. Juli, von 9 bis 17 Uhr ist er auf der Domplatte in Buer, Mittwoch, 21. Juli, von 7 bis 13 Uhr auf dem Trödelmarkt an der Trabrennbahn, Donnerstag, 22. Juli, von 9 bis 17 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz, Freitag, 23. Juli, von 18 bis 22 Uhr an der Schalke-Arena, Samstag, 24. Juli, von 6 bis 14 Uhr auf dem Trödelmarkt am Berger Feld, Sonntag, 25. Juli, von 9 bis 16 Uhr am Zoom.Wer noch Ideen für Stationen bei Vereinen oder Kirchengemeinden hat, kann sich unter impfzentrum@gelsenkirchen.de melden.

Auch die Impfdosen (Moderna und Biontech) können jederzeit im Impfzentrum nachgefordert werden, die Kühlketten würden dann nicht unterbrochen. Das Impfzentrum werde am 30. September seinen Dienst einstellen, erinnert in diesem Zusammenhang Luidger Wolterhoff. „Außerdem haben wir inzwischen feststellen müssen, dass viele Menschen in Gelsenkirchen keinen regelmäßigen Kontakt zu einem Hausarzt haben. Gerade die wollen wir erreichen.“

OB Welge hofft, dass durch „diese Power, die wir noch einmal in die Eindämmung der Pandemie setzen, neue Einschränkungen auch bei einer vierten Welle im Herbst nicht mehr nötig sein werden.“

Damit könnten Auswirkungen auf das Leben in dieser Stadt und auf die Wirtschaft wohl vermieden werden.