Gelsenkirchen. Warum Gelsenkirchens Verwaltungs-Mitarbeiter sich erst mit achtmonatiger Verspätung aufs Dienst-E-Bike setzen können. Und wo sie starten können.

Weg vom Fahrersitz, rauf aufs Rad: Die Verkehrswende in Gelsenkirchen, sie soll vor den Mitarbeitern der Verwaltung nicht Halt machen. Um mehr Beschäftigte (nicht nur bei Dienstfahrten) für den Tritt in die Pedale zu begeistern, hat die Stadt ein dreiteiliges Konzept entwickelt. Es sieht nicht nur einen Zuschuss für ein eigenes Rad vor, sondern auch die kostenfreie Nutzung von Rädern und Pedelecs. Allein: Der Start der E-Bike-Nutzung verzögert sich seit Ende 2020.

Eine große (Warte-)Schleife, so scheint’s, muss die Verwaltung für diesen Teil des Mobilitätsprojekts drehen: War der Startschuss laut einem (internen) Flyer für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigentlich für Ende 2020 geplant, so verhinderten nach Angaben von Stadtsprecher Martin Schulmann Lieferschwierigkeiten den pünktlichen Beginn.

Gelsenkirchener Buchungs-App befindet sich in der „technischen Erprobungsphase“

Erst im Mai seien die zehn Pedelecs der Größen S und M geliefert und samt den Stationen aufgebaut worden; die Stromversorgung der drei Stationen – Innenhof des Rathauses Buer, Parkplatz Vattmannstraße in der Altstadt und Bauhof an der Daimlerstraße in Erle – sei in zwei Fällen erst in diesen Tagen erfolgt. Sprich: Losradeln können die Beschäftigten erst „in Kürze“.

Wobei: So fix geht’s dann doch nicht, da auch die App, unter der Interessierte die Verfügbarkeit der Räder einsehen und diese buchen können, noch „in der technischen Erprobungsphase“ sei. Die „finale Freigabe“ der App soll „voraussichtlich im Juli“ erfolgen, „womit dann voraussichtlich auch die Anlagen in Betrieb gehen können“. Die Leasingrate in Höhe von monatlich insgesamt 1967 Euro war seit 1. Juni zu zahlen. Der Vertrag läuft über 36 Monate.

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Das Zuschuss-Angebot für ein privates E-Bike in Höhe von zehn Prozent des Anschaffungspreises - maximal 200 Euro - nahmen im (vom Land vorgegebenen) Förderzeitraum 1. Oktober bis 31. Dezember 2020 insgesamt 45 Mitarbeiter in Anspruch. Die Nachfrage sei freilich größer gewesen, so Schulmann. Insgesamt zählt die Kernverwaltung (ohne Eigenbetriebe) 3152 Beschäftigte.

Weil Fahrradhändler in diesen drei Monaten aber nur begrenzt hätten liefern können, „konnten einige Räder nicht innerhalb des Förderzeitraums angeschafft werden“. Gekoppelt war der Zuschuss an die Auflage, das neue Pedelec mindestens zwei Jahre auch für Dienst-Fahrten zu benutzen. Derzeit werde zusätzlich ein Leasingmodell geprüft.