Gelsenkirchen-Ückendorf. Die Gebäude der Glückaufschule an der Parkstraße und der Stephanstraße sind sanierungsbedürftig. Daher starten Schüler wieder im Container-Trakt.

Einen ungewöhnlichen Spagat kündigt die Schulverwaltung per Aushang den Kindern der Glückauf-Grundschule per Aushang direkt nach den Sommerferien an. Die Grundschule Ückendorf ist mit zwei Zügen an der Stephanstraße und mit einem Zug als Nebenstelle in der Parkstraße am Von-Wedelstaedt-Park untergebracht. Aber beide Schulgebäude sind grundsätzlich sanierungsbedürftig.

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Daher ist vor gut zwei Jahren schon beschlossen worden, am Standort Stephanstraße im Rahmen des Förderprogramms „Gute Schule“ einen Neubau hochzuziehen und parallel die Sanierung des alten Gebäudes als neuer Standort für die gesamte Glückaufschule durchzuführen. Sie soll dann noch um einen Klassenzug erweitert werden. Der Standort an der Parkstraße soll nach Fertigstellung der Maßnahme an der Stephanstraße nicht weiter genutzt, aber als Schulgebäude zunächst erhalten bleiben

Im Gelsenkirchener Süden besteht Bedarf

An der Stephanstraße werden die beiden Standorte zusammengelegt. Ein weiterer Klassenzug kommt im Altgebäude unter, das saniert wird, dazu entsteht ein Neubau.
An der Stephanstraße werden die beiden Standorte zusammengelegt. Ein weiterer Klassenzug kommt im Altgebäude unter, das saniert wird, dazu entsteht ein Neubau. © WAZ | Uli Kolmann

Für die Dauer der Baumaßnahme an der Stephanstraße werden die dort bisher untergebrachten zwei Züge in eine Containeranlage auf dem Schulgelände der Parkstraße 3 ausgelagert, während das Bestandsgebäude mit dem untergebrachten dritten Klassenzug noch weiter betrieben wird.

Der Umzug von der Stephanstraße in die Parkstraße soll in den Sommerferien erfolgen. Der Aufbau der Containeranlagen musste nach den nötigen Bodenuntersuchungen und Erschließungen teilweise während des Regelschulbetriebes erfolgen.

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Da der Bedarf an Schulraum auch nach Abschluss der Baumaßnahme in der Stephanstraße bestehen bleibt, sollen diese Schulraumcontainer angekauft und je nach Erfordernis für andere Schulbaumaßnahmen auch an anderen Standorten im Stadtgebiet eingesetzt werden. Die Kosten für Erwerb, Aufbau und technische Versorgung der Anlage summieren sich nach ersten Kostenschätzung auf etwa 3,7 Millionen Euro.

Drei Container bilden einen Klassenraum

In die Jahre gekommen ist die Glückauf-Schule, hier das Portal mit Wappen ann der Stephanstraße.
In die Jahre gekommen ist die Glückauf-Schule, hier das Portal mit Wappen ann der Stephanstraße. © WAZ | Uli Kolmann

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Die Containeranlage ist bereits auf dem Schulhof an der Parkstraße in einem Abstand von neun Metern zu dem alten Backsteingebäude als freistehender Baukörper errichtet und zieht sich über gut 45 Meter Länge und 15 Meter Breite. Untergebracht werden darin acht Regelklassen sowie zwei IFÖ-Klassen, Räume für den offenen Ganztag, die Schulverwaltung und eigene WC-Anlagen.

Widerstand

Die Stadtverwaltung betont: „Eine baurechtliche und technische Vorabstimmung der Maßnahme durch das Referat Hochbau und Liegenschaften ist erfolgt.“

Ein Anlieger und Hauseigentümer hatte sich bei Oberbürgermeisterin Karin Welge massiv über die Begleitumstände der Maßnahme beklagt. Durch die Planung der Stadt würden die Grundstücke in dieser bevorzugten Wohnlage im Wert fallen, die Eigentümer und Mieter hätten dann kein Interesse mehr, die Häuser und das Umfeld zu pflegen. Daher überlegten einige, ob sie Wertgutachten der Immobilen erstellen lassen sollten und dann den Wertminderungsbetrag gerichtlich gegenüber der Stadt durch eine Verwaltungsklage gelten machen sollten.

Die Anlage wird über Treppenhäuser und Mittelflure über die beiden kurzen Gebäudeseiten erschlossen. Zudem sorgen Rampenanlagen für eine barrierefreie Erreichbarkeit im Erdgeschoss. Drei einzelne Container werden jeweils zu einer Einheit verbunden und ermöglichen Klassenräume von etwa. 53 Quadratmetern.

Die Möbel ziehen mit in die Container

Aus hygienischen Gründen sind nicht nur in der Küche, sondern auch in den OGS-Räumen Waschbecken vorgesehen. Die Containeranlage erfüllt die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV). Um ein Lernen auf aktuellem Stand der Technik zu ermöglichen, erhalten alle Klassen im Rahmen des Förderprogramms „Gute Schule 2020“ die später im Neubau weiter zu verwendenden, elektronischen Tafeln (Whiteboards). Akustik-Abhangdecken sorgen zudem für die erforderliche Sprachverständlichkeit.

So soll, ist die Stadtverwaltung sicher, „weiterhin ein interessanter, moderner Unterricht trotz räumlichen Einschränkungen ermöglicht werden“. Zur Möblierung der Containeranlage werden die Einrichtungen des Schulgebäudes an der Stephanstraße verwendet.