Gelsenkirchen. 2016 startete alles mit Flaschenöffnern, die Freunde unter anderem aus Urlauben besorgten. Schon jetzt wissen beide, was sie 2022 sammeln wollen.
Flaschenöffner aus verschiedenen Ländern und Orten: 2016 startete die Sammelleidenschaft von Tony (35) und Ramona (51) Lange. Sohn und Mutter entschieden sich, einen Wettbewerb zu veranstalten, bei dem es darum ging, wer innerhalb eines Jahres eine größere Anzahl der begehrten Objekte zusammen hat.
„Das Ganze begann eigentlich in der Weihnachtszeit mit einem Gespräch darüber, wer mehr Freunde hat“, berichtet Ramona Lange. Ihr Sohn ergänzt lachend: „Zwischen Glühwein und Bier kam uns dann die Schnapsidee, Flaschenöffner zu sammeln.“
Öffner in Form einer Kicker-Figur
Freunde, Verwandte, Arbeitskollegen und Bekannte wurden eingeweiht. Viele zeigten sich begeistert und wollten helfen. Sie nutzten Urlaube, Städtetrips und Geschäftsreisen, aber auch die eigene Umgebung, um einem der beiden zum Sieg zu verhelfen. Es entstand ein heißer Wettkampf zwischen Mutter und Sohn immer mit dem Ziel, die größere Sammlung zu besitzen.
Mitgebracht wurde beispielsweise ein farbenfroher hölzerner Öffner aus Bali, ein goldfarbener aus Ägypten oder einer mit eingraviertem Namen. „Besonders gefreut habe ich mich, als ich Weihnachten einen Flaschenöffner in Dart-Form von meinem Onkel erhalten habe. Er ist Schweißer und hat diesen im Keller extra für mich angefertigt“, berichtet der 35-Jährige, der selbst als Gerüstbauer arbeitet.
Auch ein tolles Mitbringsel ist ein Öffner in Form einer Kicker-Figur. „Ich glaube, der wurde mir von einem Bekannten mitgebracht, weil wir einmal zusammen nach einem Fußballspiel gegen Fans der Gegnermannschaft von Schalke gekickert haben“, so Tony Lange.
Einen Scherz erlaubte sich hingegen ein Freund, der auf Gran Canaria im Urlaub war. „Ich hasse Füße und er bringt mir einen Öffner in Fußform mit“, berichtet er leicht angeekelt. Im ersten Jahr erlang der Sohn den Sieg. Um die 100 Öffner hatte er am Ende des Jahres beisammen.
Da die Aktion beiden viel Spaß bereitete, folgte im nächsten Jahr ein Sammelwettbewerb mit Pinnchen. Hier siegte Ramona Lange mit einer Anzahl von knapp 50 kleinen Schnapsgläschen. Insgesamt kamen einige ansprechende Modelle zusammen. Beispielsweise befindet sich in einer Tragetasche eines, in dessen Inneren die Worte Ebbe und Flut aufgedruckt sind. Ein Exemplar mit Taxi-Motiven wurde in New York gekauft. Manch einer besorgte ein Mitbringsel noch kurzfristig im Duty-free-Shop am Flughafen und verpasste fast den Flieger.
In den folgenden Jahren 2018 und 2019 sammelten sie Magnete und Postkarten. Aktuell sind sie wegen eines Umzugs nicht auffindbar. Ein Großteil der Postkarten erreichte die beiden direkt per Post, manch eine Karte kam über den Postweg hingegen nie an. Trotzdem erreichten die beiden mit Postkarten die größte Sammlung. Um die 200 Postkarten kamen zusammen.
„Wir haben mit unserer Sammelaktion fast alle Kontinente durch“, berichtet Ramona Lange, die als Busfahrerin für Menschen mit Behinderung tätig ist. Lediglich aus Australien gab es keine Mitbringsel. Trotz aller Rivalität blieben Mutter und Sohn bei den Wettbewerben immer fair. Gegenseitig brachten sie sich sogar aus den verschiedenen Urlauben etwas mit.
2020 kam dann Corona. Die Aktion wurde ausgesetzt „Wir hatten uns eh gedacht, dass wir unseren Freunden einmal eine Pause gönnen wollen. Schließlich haben sie uns in den Jahren zuvor sehr unterstützt“, sagt der Gelsenkirchener.