Gelsenkirchen. Die Zahl der Kanadagänse steigt laut Stadt auch im Gelsenkirchener Stadtgarten ständig an. Ein Leser klagt über die zunehmende Verschmutzung.
Wenn Dr. Wolf-Dieter Kuhlmann durch den Stadtgarten schlendert, trifft er immer häufiger unfreiwillig auf gefiederte Gesellschaft. „Am Teich hinter dem Maritim-Hotel habe ich neulich 47 Kanadagänse gezählt“, berichtet der Mann, der in der Nachbarschaft des Parks in der Feldmark lebt. Das Schlimme: Durch die hohe Zahl der Tiere seien viele Rasenflächen im Stadtgarten durch den Kot der Tiere völlig verschmutzt.
Kanadagänse sorgen auch für Fraßschäden an Wildblumen und Bepflanzungen
„Die Parkanlagen dienen vorrangig der Erholung der Bürger und nicht nur als Lebensmittelpunkt einer eingewanderten und sich explosionsartig vermehrenden Gänseart“, ärgerte sich Kuhlmann in seinem Schreiben an unsere Redaktion. Ihn ärgere zudem, dass manche Parkbesucher die Kanadagänse und ihren vor kurzem geschlüpften Nachwuchs verbotenerweise füttern würden. Er wisse zwar, dass es sofort Proteste von Tierschützern hageln würde, wenn das Thema „Töten der Gänse“ angesprochen würde. Doch Kuhlmann möchte wissen, was die Stadt gegen die Gänse-Plage zu tun gedenkt.
Die bei der Stadt für dieses Thema zuständigen Gelsendienste hätten in den vergangenen Jahren eine ansteigende Population dieser Wildgänse verzeichnet, bestätigte Stadtsprecher Martin Schulmann auf Anfrage dieser Zeitung. „Neben Verunreinigungen auf Gehwegen und Wiesenflächen durch Gänsekot kommt es häufig auch zu Fraßschäden an Wildblumen oder anderen Zerstörungen der Bepflanzungen durch die Gänse“, so Schulmann.
Appell an die Bürger: Gänse dürfen nicht gefüttert werden
Normalerweise würden die Gänse – ihrem natürlichen Fluchttrieb folgend – nicht so nah an die Gehwege und Wiesen mit einem hohem Publikumsaufkommen herankommen, erläutert der Stadtsprecher und fügt hinzu: „Da viele Spaziergänger die Tiere jedoch aktiv füttern, bemerken die Mitarbeiter von Gelsendienste einen massiven Rückgang der natürlichen Scheu der Gänse.“ Daher richten sich Stadt und Gelsendienste noch einmal mit einem dringenden Appell an die Bürgerschaft: Es ist verboten, die Gänse zu füttern! Ansonsten würden sie ihr natürliches Verhalten verlieren.
Auf die Frage, wie die Lage in den Griff bekommen werden könnte, antwortete Schulmann: „Gelsendienste steht im steten Austausch mit der unteren Naturschutzbehörde, um gemeinsam tierfreundliche und natürliche Wege zu finden, der steigenden Population zu begegnen.“