Gelsenkirchen. „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“: Das Kunstmuseum Gelsenkirchen zeigt eine Ausstellung mit Lithographien von Marc Chagall.

Alle Kulturinteressierten dürfen sich auf eine ganz besondere Ausstellung freuen: Das Kunstmuseum in Buer zeigt ab Dienstag, 29. Juni, in seinem Grafikkabinett zehn Originallithographien von Marc Chagall. Das teilte die Stadt Gelsenkirchen nun mit. Einen Monat lang können die Arbeiten vor Ort betrachtet werden – und das bei freiem Eintritt.

In den ausgestellten Werken setzt sich Chagall intensiv mit dem Alten Testament und dem Tanach auseinander, also der hebräischen Bibel. Anlass für diese Ausstellung ist das Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Bundesweit soll es rund 1000 Veranstaltungen zu diesem Thema geben. Ziel des Festjahres sei es, so die Stadt, „jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen“.

Führungen in deutscher und russischer Sprache durch die Chagall-Ausstellung

„Michal rettet David“ – auch diese Lithographie von Marc Chagall ist ab 29. Juni im Kunstmuseum Gelsenkirchen zu sehen.
„Michal rettet David“ – auch diese Lithographie von Marc Chagall ist ab 29. Juni im Kunstmuseum Gelsenkirchen zu sehen. © Unbekannt | VG Bild-Kunst

In Gelsenkirchen dürfen sich Interessierte auf Konzerte, Vorträge, Lesungen und vieles mehr freuen. Und das Kunstmuseum wartet eben mit besagter Ausstellung „Marc Chagall – Die Bibelillustration“ auf. Zum Begleitprogramm zählen auch Führungen in deutscher und russischer Sprache sowie Ausstellungsgespräche mit Judith Neuwald-Tasbach, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen. Hinzu komme laut Stadt ein Kreativprogramm für Kinder.

Chagall war ein Sohn weißrussischer, chassidischer Juden. Nach seiner Ankunft 1910 in Paris freundete er sich dort schnell mit Künstlerinnen und Künstlern der Avantgarde an. Während des Ersten Weltkriegs lebte er dann wieder in Weißrussland, bevor er vor der Oktoberrevolution nach Berlin floh, wo er einige Zeit arbeitete und lebte und hier die Technik der Lithographie erlernte. Seit den 30er Jahren hatte Chagall sich mit Darstellungen des Tanach beschäftigt.

Die Öffnungszeiten im Kunstmuseum sind dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Infos auch im Netz unter: www.gelsenkirchen.de.