Gelsenkirchen. Weil der Zugang zu den Freibädern in Gelsenkirchen limitiert ist, gibt es Unmut bei abgewiesenen Gästen. So könnte Abhilfe geschaffen werden.
Monatelang verhagelten Lockdown und Regenwetter fast jeden Freizeitspaß. Nun ist endlich der Sommer da - und glücklicherweise zugleich auch die heiß ersehnten Lockerungen der Coronaschutzmaßnahmen. Dass viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener bei den Temperaturen der vergangenen Tage Lust auf einen – theoretisch wieder möglichen – Freibadbesuch hatten, war zu erwarten.
Wenig überraschend war auch, dass viele nicht in den Genuss eines Sprungs ins kalte Wasser kommen werden. Denn obgleich die Inzidenz anhaltend niedrig ist, gilt in NRW weiterhin die gestaffelte Coronaschutzverordnung, die unter anderem auch den Zugang zu Freibädern limitiert. Und da der Regionalverband Ruhr das Freibad im Revierpark Nienhausen immer noch nicht geöffnet hat (Betrieb ab Donnerstag, 24. Juni), zieht es umso mehr Menschen zum Sportparadies nach Erle, das zur Zeit nur 750 Gäste gleichzeitig auf seiner Außenanlage willkommen heißen darf.
Zuletzt gab es einigen Ärger, Unmut und sogar schwere Tumulte, weil spätestens ab der Mittagszeit das Bad schon voll war und jeder, der erst am Nachmittag kam oder dann überhaupt erst kommen konnte, vor der Tür abgewiesen wurde.
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Einer jener Enttäuschten ist WAZ-Leser Niklas Ruddigkeit. „Ich habe großes Verständnis für alle, die mit der aktuellen Situation unzufrieden sind, denn sie ist unfair. Sie ist nicht gerecht, denn Kinder, Jugendliche, Eltern mit Kindern und alle anderen, die vormittags in der Schule oder bei der Arbeit sind, haben genauso ein Recht auf einen Freibadbesuch, wie diejenigen, die sich bereits seit dem Morgen auf der Liegewiese tummeln und sonnen“, ärgert sich Ruddigkeit.
Kinder, Jugendliche und Studierende hätten in der Pandemie ohnehin schon zurückstecken müssen. „Das sie jetzt nicht mal ins Freibad können, ist eine große Ungerechtigkeit“, so Ruddigkeit. Eine Lösung wäre ein Zeitfenster-Modell für das Sportparadies, schlägt der WAZ-Leser vor: Morgens, vormittags, nachmittags und abends jeweils für drei Stunden, danach muss das Bad geräumt werden und die nächsten Gäste können ins Bad. Solange wir unter den Beschränkungen der Corona-Pandemie leben, ist das die fairste Lösung für alle Beteiligten. Spätestens seit den Tumulten der letzten Tage müssen die Stadtwerke die Situation doch hoffentlich im Blick haben.“
Das haben sie, versichert Unternehmenssprecherin Janin Meyer-Simon. „Wir arbeiten gerade an einem solchen Zeitkontingenten-System.“ Unklar sei aber noch, ob der Tag in zwei oder drei Kategorien geteilt werden solle. Dass die „Frühschwimmer“ das Bad vergleichsweise diszipliniert bis zu einer bestimmten Uhrzeit wieder verlassen würden, davon geht man im Sportparadies aus.
Komplizierter könne es bei den Besuchern ab der Mittagszeit werden, ahnen die Verantwortlichen. „Ein so großes Freibad leerzuräumen braucht dann einfach seine Zeit, weshalb wir noch intensiv darüber nachdenken, ob wir zwei oder drei Zeitfenster einführen wollen“, so Meyer-Simon.
Gebucht werden können die Tickets dann allerdings nur noch online. Das entsprechende System werde sei derzeit dafür schon in Vorbereitung.
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