Gelsenkirchen-Buer. Kinderklinik und Feuerwehr Gelsenkirchen haben jetzt einen neuen transportablen „Brutkasten“ vorgestellt. Was das neue System alles leisten kann.

Der kleine Tom kam mit einem Herzfehler im Klinikum Vest in Marl zur Welt. Weil die Klinik für solche Spezialfälle nicht ausgelegt ist, musste er in die Kinderklinik nach Gelsenkirchen-Buer verlegt werden, um weitere Schäden zu verhindern. Ein neuer Transportinkubator, ein transportabler „Brutkasten“ also, sorgt dabei jetzt für maximale Sicherheit. Am Mittwoch stellte ihn die Klinik vor.

Dass Neugeborene in so einem speziellen Gerät transportiert werden müssen, kommt in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst der Stadt Gelsenkirchen etwa 80 Mal pro Jahr vor. Bislang erfolgten diese Transporte mit dem 2009 in Dienst gestellten Babynotarztwagen und einem älteren Transportinkubator. „Trotz fortlaufender Modernisierung ist dieser Wagen und seine Ausrüstung in die Jahre gekommen“, sagt Daniel Hüwe, Leiter des Rettungsdienstes der Feuerwehr und erklärt: „Es haben sich in den vergangenen zwölf Jahren neue technische Möglichkeiten ergeben, den Transport noch sicherer, schonender und schneller zu ermöglichen. Und die nutzen wir jetzt.“

Das sind die Vorteile des neuen Transportinkubators

Rund 73.000 Euro wurden in das innovative Rettungssystem investiert. Der neue Transportinkubator verfügt über ein hochmodernes Rückhaltesystem für die Babys und über ein elektro-hydraulisches Beladesystem mit einem fahrbaren Untergestell. Dies ermöglicht seine automatische und sichere Verladung in den Rettungswagen der Berufsfeuerwehr. Probleme bei der Verladung des über 100 Kilogramm schweren Inkubators sind so ausgeschlossen. Am Ziel angekommen ist das Team der Neonatologie, das den Transport begleitet, durch das integrierte Fahrgestell des Inkubators sofort mobil und kann das Kind schnell auf die Intensivstation bringen.

Auch logistisch bietet der neue fahrbare Transportinkubator Vorteile. „Bislang musste der Babynotarztwagen von der Rettungswache 2 in der Seestraße losfahren“, erklärt Daniel Hüwe. Jetzt könne die Rettungsleitstelle jeden freien Rettungswagen in unmittelbarer Nähe zur Kinderklinik einsetzen, der dort Arzt und Schwester zusammen mit dem Transportinkubator aufnimmt und in die Geburtsklinik fährt. „Das spart viel Zeit“, so Hüwe: „Zeit, die der Versorgung des kranken Säuglings zugutekommt.“ Sogar im Rettungshubschrauber findet der neue Inkubator Platz.