Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Autor legt Band zwei der Trilogie „Rupert undercover“ vor. Wie der schusselige Kommissar zum Drogenmafia-Jäger mutiert.
Rupert hat es gerockt: Gestern noch depperter Dorfpolizist mit großer Klappe und dämlichem Machogehabe, heute schon gefeierter Undercover-Agent und gefürchteter Gangsterboss. Der Gelsenkirchener Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf nutzte die große Beliebtheit einer Nebenfigur aus seinen Ostfriesen-Krimis für eine wahrlich außergewöhnliche Karriere und schrieb dem coolen und großkotzigen Kommissar eine Hauptrolle auf den Leib.
Jetzt ist Band zwei der Trilogie „Rupert undercover“ im Fischer-Verlag erschienen. Mit diesem deftig-prallen, witzigen und wahnwitzig abgedrehten Krimi schickt der 67-jährige Autor seine Leserschaft auf die spannende „Ostfriesische Jagd“. Was beim Leser vor allem für permanente Anspannung sorgt, ist die Sorge um den mit großem Selbstbewusstsein ausgestatteten Möchtegern-Helden. Wird er sich als Undercover-Ermittler des BKA im Haifischbecken der internationalen Drogenmafia behaupten können oder schlicht wegen Schusseligkeit auffliegen? Eine fantastisch überdrehte Gratwanderung!
Wie Rupert in die Rolle eines Gangsterbosses mit Miet-Ehefrau schlüpft
Der Leser zittert mit, wenn Wahlostfriese Klaus-Peter Wolf seinen Rupert als optischen Doppelgänger von Clan-Chef Frederico Müller-Gonzales auf die Unterwelt loslässt. Im ersten Band meisterte Rupert seinen Auftrag, die Drogenbande zu erledigen, mit Bravour, allerdings mit einem kleinen Makel: Einer der Top-Gangster konnte entkommen. Dem soll es nun im zweiten Fall an den Kragen gehen, mit Rupert in der Rolle des Clan-Chefs und Finanzmanagers mit eigener Privat-Bank und Miet-Ehefrau. Die Schwiegermutter und die echte Gattin müssen mit vielen Finten auf Abstand gehalten werden.
Bei der Gangsterjagd, fern manch vorstellbarer Realität, wird eine Figur helfen, die die Wolf-Fans aus einer weiteren Erfolgs-Trilogie kennen: der Serienkiller und falsche Arzt Dr. Bernhard Sommerfeldt. Ohnehin lässt der Autor auch im aktuellen Roman das bekannte Personal auflaufen, Wiederbegegnungen mit Charakteren, aber auch mit Orten, die Freude machen: Kult-Kommissarin Ann Kathrin Klaasen ist natürlich mit von der Partie, ihr Mann Frank Weller oder der pensionierte Kripo-Chef Ubbo Heide.
Ein unterhaltsamer Stoff, aus dem die Strandkorb-Urlaubsträume gestrickt sind
Ein leicht zu lesender, unterhaltsamer Stoff, aus dem Urlaubsträume im Strandkorb gestrickt sind, ein Krimi, der von fiesen Verbrechen, aber auch charmant von liebenswerten Menschen und ihren kleinen und großen Macken erzählt. Und immer wieder von einer Region, die von einer unfassbar positiven Energie namens Nordsee geprägt ist. Auch das schafft einen Krimi mit Wohlfühlfaktor.
Klaus-Peter Wolf. Rupert undercover. Ostfriesische Jagd, Fischer-Verlag, zwölf Euro.
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