Gelsenkirchen-Erle. Viele Menschen in Gelsenkirchen bekommen nicht jeden Tag eine warme Mahlzeit. Eine Spendenaktion der Rotarier will da Abhilfe schaffen.

Die Küche im Bistro Auf Schalke hat in den letzten Wochen Sonderschichten eingelegt. Auftraggeber war der Rotary Club Gelsenkirchen. Die Rotarier haben 1000 Essen gespendet, die für Menschen gekocht werden, für die eine warme Mahlzeit nicht alltäglich ist. Die Essen wurden fertig zubereitet und anschließend unter anderem an die Tafeln in Stadtmitte, Buer und Erle verteilt. Mitarbeiter der Amigonianer und im Sternemannhaus holten sich ihre Rationen für Bedürftige direkt vor Ort ab.

Die Empfänger müssen ihr Essen nur noch aufwärmen. Wahlweise können sie sich für Gulasch, Hühnchen-Frikassée oder eine vegetarische Kost entscheiden. Die Rotarier hatten für ihre Aktion Kontakte zu den Amigonianern und zu Kirchengemeinden aufgenommen. „So erreichten wir viele Familien, die gerade in Coronazeiten besonders bedürftig geworden sind“, sagt Klaus Weiß, Präsident des Rotary Clubs.

Gelsenkirchener Bistro beschäftigt Menschen mit Assistenzbedarf

Die Idee einer spontanen Hilfe ist den Mitgliedern während der Pandemie gekommen. Sie mussten auf eigene Treffen und auch gemeinsames Essen verzichten. So entschied sich der Verein, 5000 Euro komplett für Essen zur Verfügung zu stellen, die an Menschen in sozialen Einrichtungen verteilt werden sollten. Hochwertiges Essen auf dem Tisch zu haben, dachten die Mitglieder, sei in vielen Familien längst nicht selbstverständlich.

Mit dem Bistro Auf Schalke, glauben die Rotarier, sei der ideale Partner gefunden worden. Das Restaurant, das auch in Coronazeiten die Reha-Patienten vom Medicos täglich mit 500 Essen versorgt, hat die Kapazitäten, zusätzliche Rationen zuzubereiten. Der Inklusionsbetrieb beschäftigt über die St. Georg-Tochter IntZeit viele Mitarbeiter mit Assistenzbedarf.

Außenbereich wird demnächst wieder geöffnet

35 Beschäftigte sind bei IntZeit in Teil- und Vollzeit angestellt, zwölf kamen von der Werkstatt St. Georg. „Ziel ist die Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt“, sagt Daniel Willert, Fachbereichsleiter der IntZeit-Gastronomie. Das Inklusionsmodell sieht er als Erfolg, einige Leute von der Werkstatt seien bereits in eine Festanstellung übernommen worden. Auch sechs Auszubildende erlernen ihr Handwerk in der Küche oder im Service.

Betriebsleiterin Corinna Kauer ist angetan von dem betrieblichen Klima: „Wir sind wie eine große Familie. Die Mitarbeiter sind rücksichtsvoll gegenüber den Schwächeren, man unterstützt sich gegenseitig, der Teamgeist dominiert.“ Demnächst können Gäste auch wieder im Außenbereich Platz nehmen. Auch wenn samstags der Betrieb ruht, weiß Corinna Kauer heute schon: „Wenn der Ball in der Arena rollt, ist der Samstag für Fußballfans geblockt.“