Gelsenkirchen. Das Erlebnismuseum Schloss Horst in Gelsenkirchen steht kurz vor seiner Vollendung. Der Förderverein überreichte eine Spende über 25.000 Euro.
Diese besondere Tafel ist nicht mit lukullischen Leckerbissen, sondern mit digitalen Informations-Häppchen gedeckt. Auf Knopfdruck startet etwa ein Video vor den Augen der Besucher, die zeigen, wie im 16. Jahrhundert zur Zeit der Renaissance noch in Gruppenformationen getanzt wurde. Dieser multimediale Hingucker steht im Zentrum des neuesten und letzten Raumes, der das Erlebnismuseum Schloss Horst vervollständigen und abrunden soll. Möglich gemacht hat die Finanzierung dieses finalen Bauabschnittes eine weitere üppige Geldspende des Fördervereins Schloss Horst.
In den vergangenen zehn Jahren über 250.000 Euro eingesammelt
Einen symbolischen Scheck in Höhe von sage und schreibe 25.000 Euro überreichte Wolf-R. Hoffmann, der 1. Vorsitzende des Fördervereins, gemeinsam mit Schatzmeister Franz-Josef Wehling am Freitagvormittag an Gelsenkirchens Kulturdezernentin Anne Heselhaus. Sie sprach im Namen von OB Karin Welge und der Stadt einen großen Dank in Richtung Förderverein aus: „Sie haben mit ihrem Engagement maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses historische Gebäude erhalten geblieben ist.“
In den vergangenen zehn Jahren hatten Hoffmann und seine Mitstreiter eifrig Klinken geputzt und um finanzielle Unterstützung für den Aufbau des Erlebnismuseums geworben. „Dabei haben wir im Laufe der Zeit über eine Viertelmillion Euro zusammenbekommen“, nannte der Vorsitzende eine eindrucksvolle Zahl.
Großsponsoren und Einzelpersonen engagierten sich gleichermaßen
Er dankte natürlich den Großsponsoren, die regelmäßig mit dabei waren wie die NRW-Stiftung, die Sparkasse, die Volksbank Ruhr Mitte oder die Innogy-Stiftung. Auch lokale Serviceclubs wie Rotary Gelsenkirchen-Buer, Rotary Schloss Horst, Lions Recklinghausen-Vest und Schlaraffia Im Vest hätten sich immer wieder engagiert. „Aber wie sind auch den knapp 100 Einzelspendern sehr dankbar, dass sie unsere Sache unterstützt haben“, so Hoffman. Sie steuerten größtenteils jeweils 50 bis 200 Euro.
Fünf Räume umfasst das Erlebnismuseum nun. Der neueste befindet sich im ersten Obergeschoss und soll den Besuchern das Leben des Schloss-Bauherrn Rutger von der Horst und seiner Frau Anna von Palandt näher bringen. „Er ist halbfertig. Wir hoffen aber, ihn bald fertigstellen zu können“, betonte Hans-Joachim Siebel vom städtischen Referat Kultur.
„Schloss Horst ist ein Juwel für die Stadt Gelsenkirchen“
„Hier wurde ein einmaliges Kulturgut gefördert. Schloss Horst und sein Erlebnismuseum sind ein Juwel für Horst und die gesamte Stadt Gelsenkirchen“, adelte die Dezernentin das Projekt. Das Erlebnismuseum umfasst insgesamt 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Laut Hans-Joachim Siebel lockte es in Vor-Corona-Zeiten rund 10.000 Besucher pro Jahr an. Rund die Hälfte davon seien Gruppenführungen gewesen, darunter viele Kinder aus Schulen Kitas.
Wenn auch der letzte Raum vollständig fertig ist, würden sowohl der Förderverein als auch die Stadt Gelsenkirchen als Betreiber gern das dann komplette Museum im Rahmen eines großen Bürgerfestes feierlich eröffnen. Wann das sein wird, hängt am stärksten vom weiteren Pandemieverlauf ab.