Bücher haben in NRW seit kurzem denselben Status wie Lebensmittel: Somit dürfen auch Buchhandlungen in Gelsenkirchen testfrei Kunden empfangen.
Seit dem 24. April dürfen auch die Buchhandlungen in Gelsenkirchen ihre Türen für die Kundschaft wieder testfrei öffnen. Fast pünktlich zum Welttag des Buches hatte die Landesregierung dem Buchhandel in NRW den Status „Vermeintliches Geschäft des täglichen Bedarfs“ erteilt. In den meisten anderen Bundesländern haben Bücher hingegen schon länger den Status von Lebensmitteln. „Wie lange das erlaubt bleibt, ist aber ungewiss“, sagt Sabine Piechaczek, Inhaberin der Buchhandlung Junius in der Altstadt.
1530 Bücher an Viert- und Fünftklässler aus Gelsenkirchener Schulen verteilt
Beim Bundesverfassungsgericht würden gerade 28 Verfassungsbeschwerden gegen die neuen Regelungen der Bundesregierung und deren Umsetzung durch die Landesregierungen laufen, so Piechaczek. „Ich freue mich über jeden Tag, an dem man bei uns Bücherluft schnuppern kann.“
Anlässlich des Welttags des Buches in der Vorwoche hatte sich die traditionsreiche Buchhandlung auch in diesem Jahr wieder an der Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ beteiligt. Zwar konnten keine Schulklassen in den Geschäftsräumen empfangen werden, dafür wurden 1520 Exemplare des Buches „Biber undercover“ an die beteiligten Gelsenkirchener Schulen ausgeliefert. Für einige der Viert- und Fünfklässler sei dies tatsächlich des erste Buchgeschenk ihres Lebens, so Piechaczek. „Und noch schlimmer: Für manche bleibt es auch das einzige eigene Buch.“
Wann wieder Veranstaltungen in der Buchhandlungen stattfinden dürfen, stehe noch in den Sternen. „Ich hoffe auf den Herbst“, so die Händlerin. Alle Interessierten finden Büchertipps von einer „Lesenswert“-Liste im Internet: www.buchhandlung-junius.de.