Gelsenkirchen. Der Lippeverband hat Eisvogel-Nisthilfen aufgestellt. Sie stehen am Erdbach und am Picksmühlenbach in Gelsenkirchen und helfen der bedrohten Art.

Der Lippeverband hat im Rahmen seiner Biodiversitätsinitiative zwei Eisvogel-Nisthilfen in Gelsenkirchen aufgestellt. Wie der Verband mitteilte, stehen diese seit neuestem an geeigneten Gewässerabschnitten am Erdbach und am Picksmühlenbach im Stadtnorden.

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Der Eisvogel, der immer wieder im Lippegebiet gesichtet werde, fühle sich an gesunden Gewässern besonders wohl. Allerdings ließen sich nicht überall geeignete Brutplätze finden. Deshalb hilft der Lippeverband nach. Und zwar mit „Eisvogelwänden“, die er am Wasser errichtet hat. Eisvögel benötigen demnach zum Nisten und Brüten steile Uferabbrüche.

„Als Brutröhre bauen sie eine bis zu einem Meter lange Höhle ins Erdreich“, so Gunnar Jacobs, Artenschutz-Experte beim Lippeverband. Die künstlichen Bruthöhlen am Erdbach und am Picksmühlenbach bieten der bedrohten Vogelart vorübergehend geeignete Nistplätze. Aufgrund von Renaturierungsmaßnahmen werde es in Zukunft auch wieder natürliche Plätze geben.

Wieso der Lippeverband Renaturierungsmaßnahmen unterstützt

Ein Eisvogel sitzt mit einem Stichling im Schnabel auf einem Ast über einem Wassergraben. Eisvögel jagen auch an den Gewässern in Gelsenkirchen. Auch an den Ufern des Rhein-Herne-Kanals lauern sie auf überhängenden Ästen auf Beute im Wasser.
Ein Eisvogel sitzt mit einem Stichling im Schnabel auf einem Ast über einem Wassergraben. Eisvögel jagen auch an den Gewässern in Gelsenkirchen. Auch an den Ufern des Rhein-Herne-Kanals lauern sie auf überhängenden Ästen auf Beute im Wasser. © dpa | Patrick Pleul

Diese Renaturierungsmaßnahmen treffen der Lippeverband und die Emschergenossenschaft, um dem Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken und die Biodiversität zu stärken. Der ökologische Gewässerumbau in den Gebieten von Emscher und Lippe, die nachhaltige Nutzung vieler wasserwirtschaftlicher Anlagen und das gezielte Wiederansiedeln von verschiedenen, selten gewordenen Fischarten seien Beispiele für bereits laufende Maßnahmen.

Dass Eisvögel in den Gebieten auftauchen, sei darüber hinaus ein Beleg dafür, dass diese Maßnahmen wirken, so der Lippeverband.

Das Erdbachsystem, bestehend aus sechs Einzelgewässern, weist eine Gesamtfließlänge von 7,2 Kilometern auf. Das Einzugsgebiet ist hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt. Der Erdbach selber mündet in den Rapphoffs Mühlenbach.

Das System Picksmühlenbach mit dem Picksmühlenbach selber sowie seinen Zuflüssen hat eine Gesamtfließlänge von 6,1 Kilometern und umfasst sieben Einzelgewässer. Der Picksmühlenbach mündet ebenfalls in den Rapphoffs Mühlenbach.