Gelsenkirchen. . Die Feuerwehr Gelsenkirchen hat mit 80 Kräften einen Brand in einem Gotteshaus bekämpft. Das gelegte Feuer war in der Sakristei ausgebrochen.
In der leer stehenden Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Gelsenkirchen ist am Montagabend ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr war mit 80 Einsatzkräften vor Ort. Der Brand entstand im Innern des Gebäudes. Die Feuerwehr wurde gegen 19.15 Uhr zur Kreuzung Richard-Wagner-/Haydnstraße im Stadtteil Rotthausen alarmiert.
Gegen 2 Uhr waren die Nachlöscharbeiten beendet, teilte ein Feuerwehrsprecher am Dienstagmorgen mit. Zur Brandbekämpfung hatten die Einsatzkräfte Teile des Dachs abnehmen müssen. Um 6.45 Uhr inspizierten Feurwehrleute den Brandort und stellten keine Gefahr mehr fest. Die weiteren Ermittlungen übernimmt jetzt die Polizei.
Feuer greift von Sakristei auf Kirchenschiff über
Ausgangspunkt des Feuers war offenbar die Sakristei. Als die Feuerwehr am Montagabend eintraf, stand der Anbau bereits in Flammen. Vor dort griffen das Feuer auf das Kirchenschiff über. Aus dem Dach drang Rauch ins Freie. Die Kirche ist im Innern mit Holz vertäfelt.
Die Feuerwehr hatte drei Drehleitern im Einsatz. "Wir gehen von einem längeren Einsatz aus", sagte ein Sprecher in den frühen Abendstunden, "auf noch unbestimmte Zeit". In das Gebäude kamen die Einsatzkräfte zunächst nicht.
Polizei geht von Brandstiftung als Ursache aus
Menschen hatten sich beim Ausbruch des Feuers nicht in der Kirche aufgehalten. Verletzte gab es nach Angaben des Feuerwehrsprechers nicht.
Im Einsatz waren die Freiwillige und die Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen. Unterstützung kam zudem von der Werkfeuerwehr von BP. Die stellten einen sogenannten Teleskopmast zur Verfügung. Auch nach Einbruch der Dunkelheit zogen noch Rauchschwaden aus dem Dach. "Wir versuchen nun, Abluftöffnungen in die Dachkonstruktion zu schlagen und von da Brandnester im Dachstuhl zu suchen und abzulöschen", sagte der Feuerwehrsprecher nach einer Lagebesprechung am Abend. Dabei sollte der 40 Meter lange Teleskopmast helfen.
Rund um die Kirche stehen hohe Plantanen. Auch das erschwerte den Einsatz der Feuerwehr mit ihrem schweren Gerät noch zusätzlich. Keine Probleme bereitete nach Angaben des Sprechers dagegen das wechselhafte und nasskalte Wetter am Montagabend.
St. Mariä Himmelfahrt steht seit 14 Jahren leer
Die Brandursache war zunächst völlig unklar. Zeugen wollten gesehen haben, wie Jugendliche von der Kirche weggerannt seien. Möglicherweise waren zuvor an der Kirche Fenster eingeworfen worden. Sie könnten aber auch durch die enorme Hitzeentwicklung geplatzt sein. Gelegentlich sollen Unbefugte sich in der Vergangenheit Zutritt in die Kirche verschafft haben.
Am frühen Dienstagnachmittag teilte die Polizei dann mit, dass "von vorsätzlicher Brandstiftung auszugehen" sei. Das hätten erste Ermittlungen von Brandsachverständigen ergeben. Zeugen können sich beim Kriminalkommissariat 11 der Gelsenkirchener Polizei unter 0209/365-7112 oder bei der Kriminalwache unter 0209/365-8240 melden.
Die zur Pfarrei St. Augustinus gehörende Kirche St. Mariä Himmelfahrt steht seit 14 Jahren leer und wird nicht mehr genutzt. Bislang wurde noch keine Lösung zur Weiterverwendung gefunden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Der zuständige Pfarrer Markus Pottbäcker war vor Ort. "Das ist wie Notre-Dame in Paris - nur in klein", sagte er erschüttert.