Gelsenkirchen. Nach dem DRK wird es am Schalker Sportpark ein zweites Drive-in Testzentrum geben: Warum damit die Hoffnung auf ein Stück Freiheit verbunden ist.

Testen, testen, testen – und das im Drive-in. Das scheint die neue Lösung im Kampf gegen die Corona-Pandemie und für ein Stück mehr persönliche Bewegungsfreiheit zu werden. Das DRK in Gelsenkirchen führt so seit dem 11. März auf dem THW-Gelände an der Adenauerallee 100 Schnelltests durch. Auch am Schalker Sportpark an der Kurt-Schumacher-Straße 157 wird aktuell auf dem Parkplatz ein „Drive-in Covid 19 Testzentrum“ aufgebaut. Montag (29.03.) soll es in Betrieb gehen.

Co Care und Medicare sind in Gelsenkirchen als Unternehmen am Start

Fahnen und Banner hängen bereits am Schalker Sportpark, werben unübersehbar für das Angebot. Geografisch ziemlich mittig in der Stadt gelegen, dazu noch an der Hauptverkehrsader Gelsenkirchens – Martin Rinke, Chef des Schalker Sportparks, rechnet angesichts dieser Vorzeichen damit, dass er mit dem Testangebot buchstäblich richtig liegt. Als Partner hat er mit der Co Care GmbH in Verbindung mit Medicare Betreiber im Boot, die bereits viel Erfahrung beim Betrieb von Testcentern mitbringen, beispielsweise an Flughäfen in Dresden, Leipzig oder Münster, oder auch, ganz nah, vorläufig noch an der Urbanusstraße in Buer und im Hotel Zum Schwan. Für Rinke und Co Care-Geschäftsführerin Aylin Bükrücü stand allerdings in diesem Fall fest: „Wenn wir ein Testzentrum aufmachen, dann als Drive-in“, eben ein Angebot ohne Wartezeiten in Praxen oder Apotheken, relativ geschützt im eigenen Fahrzeug.

Spontan oder mit Terminreservierung zum Test vorfahren,

So soll es am Schalker Sportpark ab Montag (zunächst täglich von 10 bis 18 Uhr, www.covid-testzentrum.de/schalkersportpark) laufen: Spontan oder mit Terminreservierung vorfahren, Krankenversicherungskarte und Personalausweis erfassen lassen, im Auto den Abstrich machen, nach 15 Minuten das Schnelltest-Ergebnis mittels QR-Code aufs Handy übertragen bekommen - und, ,bei positivem Befund, direkt mit der Möglichkeit, einen PCR-Test vor Ort durchzuführen. Zwei Teststationen sind an der Kurt-Schumacher-Straße geplant, Co Care will täglich bis zu acht geschulte Mitarbeiter einsetzen. „Innerhalb von fünf Minuten“, rechnet die Geschäftsführerin, „können wir bis zu acht Leute testen“.

Auch Selbstzahler oder Mitarbeiter von Firmen können sich testen lassen

Schnelltests sind für jede Testperson einmal pro Woche kostenlos, das gilt für das Testzentrum des DRK wie für das am Schalker Sportpark. „Im Bedarfsfall“, so Aylin Bükrücü, „können sich Selbstzahler oder auch Mitarbeiter von Unternehmen dort testen lassen. 39,90 Euro kostet dann der Schnelltest, 79,90 Euro der PCR-Test. In diesem Fall dauert es zwölf bis 24 Stunden, bis das Ergebnis vorliegt.

Bis zu 600 Personen täglich (8 bis 19 Uhr) könnten am DRK-Drive-in getestet werden. In der Praxis waren es bislang 300 bis 400, Ergebnisse werden ebenfalls digital übermittelt. „Es läuft problemlos. Der Bedarf war aber zunächst vielleicht doch nicht so hoch, wie allseits erwartet worden war“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Johannes Heinrich (Infos sowie Terminreservierungen unter www.schnelltest-ge.de).

Frei-Testen: Rinke findet das Tübinger Modell vorbildlich, auch für den Sport

Seit rund einem Jahr machen mittlerweile 75 ausgebildete Mitarbeiter Abstriche in der Stadt, sind in Senioreneinrichtungen oder nach positiven Schnelltests im Einsatz. Der Testbedarf wird steigen. Das glauben Heinrich, Bükrücü und auch Rinke, der sich genau das sogenannte Tübinger Modell angesehen und sich mit dem dortigen Oberbürgermeister Boris Palmer unterhalten hat. Der grüne Politiker verfolgt in seiner Stadt die Strategie des Frei-Testens für Handel, Kultur oder Gastronomie. Rinke denkt in eigener Sache bereits weiter: Sollte sich „die Strategie regelmäßigen Frei-Testens mit der Möglichkeit anschließender Freizeitaktivitäten durchsetzen, hoffen auch das Injoy und das Trampolino im Schalker Sportpark auf Besuche der dann direkt vor der Haustür getesteten Gäste.“

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