Gelsenkirchen. Die Impfreihenfolge in NRW wurde geändert. Auch in Gelsenkirchen wird der Landeserlass umgesetzt: Diese Menschen sind jetzt an der Reihe.
In Gelsenkirchen wurden bislang vor allem Menschen über 80 geimpft. Jetzt können sich auch Personen aus anderen Gruppen gegen das Corona-Virus schützen lassen. Am Mittwoch hatte das NRW-Gesundheitsministerium einen entsprechenden Erlass herausgegeben, der auch in Gelsenkirchen umgesetzt wird.
Wie Klaus Rembrink, Bezirksleiter Gelsenkirchen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), mitteilte, werden ab sofort auch chronisch kranke Menschen aller Altersgruppen geimpft. Dazu zählen beispielsweise Krebskranke, Menschen mit Trisomie 21 (Down Syndrom) oder Lungenkranke. Voraussetzung ist ein Attest vom Hausarzt, damit kann man sich über die Internetseite der Stadt einen Termin im Impfzentrum geben lassen. „Bis zum 5. April werden diese Menschen im Impfzentrum versorgt, danach übernehmen die Hausärzte die Impfungen“, so Rembrink.
In Gelsenkirchen können auch jüngere Partner geimpft werden
Auch die Gruppe der Über-70-Jährigen ist nach Ostern an der Reihe – man werde mit den ältesten Jahrgängen beginnen und sich dann vorarbeiten, erläuterte Rembrink. Wichtig: Auch Partner, die jünger als 70 sind, können sich mitimpfen lassen – wenn also beispielsweise der Ehemann mit 79 Jahren an der Reihe ist, kann seine 68-jährige Ehefrau auch geimpft werden.
In einigen Bezirken mit mehr sehr alten Menschen seien die Impfungen der Personen ab 80 Jahre aus der ersten Prioritätsgruppe noch nicht abgeschlossen. In anderen Bezirken sei diese Altersgruppe dagegen schon geimpft, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Daher sei es richtig, mehr Flexibilität zu geben. „Wir werden hier noch mehr Tempo reinlegen“, sagte Laschet.
Krisenstabschef Wolterhoff begrüßt den Erlass
Gelsenkirchens Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff begrüßt den Erlass aus Düsseldorf und erklärt: „Das ist das, worum wir das Gesundheitsministerium gebeten hatten. Im Impfzentrum selbst haben wir etwa 50 Prozent der über 80-jährigen Gelsenkirchener geimpft, dazu kommen die Impfungen in den Altenheimen und diejenigen, die schon einen Termin haben. Ein Teil der über 80-Jährigen wird außerdem noch von Ärzten zuhause aufgesucht und dort geimpft, sodass ein Großteil der Gelsenkirchener aus der ersten Prioritätsgruppe (etwa 18.000 Personen) mit dem Vakzin von Biontech geimpft wurden.“
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte jüngst erklärt, dass Patienten, die mindestens den Pflegegrad 4 haben, ab sofort zu Hause geimpft werden können. Zusätzlich können jeweils bis zu zwei Kontaktpersonen im Rahmen der aufsuchenden Impfung mitgeimpft werden. Ebenso sollen weitere bettlägerige Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben (Priorität 1) ein Impfangebot zu Hause erhalten.
So viele Menschen gehören zur Altersgruppe 70 bis 80
Indes werde weiterhin jeden Tag jede Dosis in Gelsenkirchen verimpft, doch wegen zahlreicher Fehlbuchungen von Unberechtigten (bis zu 60 am Tag) müssen täglich aufwendig Personen angerufen und gebeten werden, spontan zum Impfzentrum zu kommen. In der Gruppe der 70- bis 80-Jährigen zählt Gelsenkirchen etwa 24.000 Menschen.
Indes weist die Stadt darauf hin, dass die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe die von ihr betriebene digitale Plattform zur Buchung von Impfterminen für über 80-Jährige ab sofort und bis auf Weiteres im Netz abgeschaltet hat. Online-Terminbuchungen sind also nicht mehr möglich. Nach wie vor können Termine auch für das Gelsenkirchener Impfzentrum aber über die Hotline der KVWL unter 116 117 oder 0800-116117-02 vereinbart werden. Allerdings ist fraglich, wie gut das funktionieren kann und wird.
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