Gelsenkirchen. Die Caritas Gelsenkirchen feiert Jubiläum. Sie wird 100+04 Jahre alt. Was zum Geburtstag geplant ist und wie sich die Arbeit verändert hat.

Runder Geburtstag für die Caritas Gelsenkirchen: Vor genau 100 Jahren wurde der Verband für das südliche Stadtgebiet gegründet. Er schmolz 1958 mit der Bueraner Caritas-Vereinigung zusammen, die bereits 1917 entstanden ist.

Zum 100+04. Geburtstag plant der katholische Wohlfahrtsverband für den November ein großes Fest in Buer – sofern es die Corona-Lage zulässt. „Wir sind aber optimistisch, dass das klappt“, sagte Caritasdirektor Peter Spannenkrebs am Dienstag. Weitere Aktionen und Feierlichkeiten fielen der Pandemie bereits zum Opfer. Dafür, so Spannenkrebs, solle im Jubiläumsjahr einmal mehr die Arbeit der Caritas im Vordergrund stehen.

Gelsenkirchener Wohlfahrtsverband versucht, neue und digitale Wege zu gehen

Geplant ist derweil, dass der Verband in Kürze auf seiner Website sowie den Facebook- und Instagram-Auftritten Videos der Gelsenkirchener Caritas-Einrichtungen teilen wird. Und davon gibt es einige. Die Caritas unterhält über 30 Betriebe in der Stadt. Die Organisation ist in den Bereichen Pflege, Behinderten- und Wohnungslosenhilfe tätig, um nur einige zu nennen.

Für die Einrichtungen habe sich die Arbeit durch Corona verändert. Gerade die Kontaktbeschränkungen seien oftmals eine Herausforderung. „Wir müssen neue Wege finden und auf die Familien zugehen, die sonst zu uns gekommen wären“, erklärte Benjamin Schmidt, der Teamleiter vom Sozialdienst Schule. „Wir müssen den Familien trotz allem helfen. Sie brauchen die Unterstützung zurzeit so sehr wie nie.“ Eine Lösung für verschiedene Caritas-Abteilungen: digitale Formate. Viele wurden bereits entwickelt und umgesetzt.

Caritas beschäftigt in Gelsenkirchen rund 800 Mitarbeiter

Peter Spannenkrebs von der Caritas Gelsenkirchen.
Peter Spannenkrebs von der Caritas Gelsenkirchen. © Unbekannt | Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services

Bei der Arbeit gelten noch heute dieselben Grundsätze, die bei der Gründung der Ortsverbände vor über 100 Jahren im Vordergrund standen. Die Caritas versucht im Kern, nachhaltige Hilfe zu organisieren und nimmt „Menschen an, wie sie sind“.

Darüber hinaus ist die Caritas zu einem wichtigen Arbeitgeber der Stadt geworden. Etwa 800 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt sie momentan, hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtliche. Zu Gründungszeiten engagierten sich vor allem Ordensschwestern. Das hat sich geändert. Der katholische Glauben ist keine Grundvoraussetzung, um bei der Caritas mithelfen zu können.

„Katholisch ist für uns offen und nichts, das abgrenzt“, betonte Spannenkrebs. Er freue sich darüber, eine „bunte“ Mitarbeiterschaft zu haben: „Wir sind ein Teil von Gelsenkirchen und Gelsenkirchen ist bunt. Es wäre komisch, wenn wir anders als Gelsenkirchen wären.“

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