Gelsenkirchen-Ückendorf. Für das Gewerbegebiet Am Dördelmannshof in Gelsenkirchen wurden die Weichen für einen neuen Bebauungsplan gestellt. Ziel: Garagenpark verhindern.

Die Bauvoranfrage des Bochumer Investors Oguzhan Can zur Errichtung eines XXL-Garagenparkes auf dem ehemaligen Gelände der Schlosserei und Gesenkschmiede Berchem und Schaberg im Gewerbegebiet Am Dördelmannshof hat noch einmal für Diskussionsstoff in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd gesorgt. Ergebnis: Per Aufstellungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan für den nordwestlichen Teil des Areals soll das Containerdorf verhindert werden, der Weg für ausbalanciertes Wohnen und Gewerbe geebnet werden.

Hinter der Tankstelle an der Ückendorfer Straße in Gelsenkirchen kann man rechts in das Gewerbegebiet Am Dördelmannshof abbiegen. Dieses ältere Luftbild zeigt noch die Gebäude der ehemaligen Schlosserei und Gesenkschmiede Berchem und Schaberg im Vordergrund. Das Gelände wurde vom Bochumer Unternehmer Oguzhan Can gekauft, seine Plan war es zunächst, einen XXL-Garagenpark zu errichten. Dagegen gab es Widerstand.
Hinter der Tankstelle an der Ückendorfer Straße in Gelsenkirchen kann man rechts in das Gewerbegebiet Am Dördelmannshof abbiegen. Dieses ältere Luftbild zeigt noch die Gebäude der ehemaligen Schlosserei und Gesenkschmiede Berchem und Schaberg im Vordergrund. Das Gelände wurde vom Bochumer Unternehmer Oguzhan Can gekauft, seine Plan war es zunächst, einen XXL-Garagenpark zu errichten. Dagegen gab es Widerstand. © www.blossey.eu | Hans Blossey

„Die angestrebte Entwicklung steht im Widerspruch zu unseren städtebaulichen Zielen“, erklärte Referatsleiter Rainer Schiffkowski von der städtischen Wirtschaftsförderung. Dazu gehört in erster Linie die Schaffung von Arbeitsplätzen. Nutzungen mit einem hohen Flächenbedarf aber mit einem im Verhältnis dazu eher geringen Anzahl von Arbeitsplätzen wie sie die Verwaltung in dem Garagenpark als Lager- und Stellfläche sieht, gehören demnach nicht dazu.

Henning Voß, Vorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Süd.
Henning Voß, Vorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Süd. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Hintergrund: Für den fraglichen Bereich besteht bisher kein rechtskräftiger Bebauungsplan. Für den gewerblich geprägten Bereich wurden 1989 (Bebauungsplan Nr. 219.1 „Nördlich Am Dördelmannshof“) und 2007 (Bebauungsplan Nr. 392 „Am Dördelmannshof“) lediglich Aufstellungsbeschlüsse gefasst.

Fraktionen in der Bezirksvertretung Süd wollen Einzelhandel auf dem Gelände der ehemaligen Schlosserei, beispielsweise eine Drogerie

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Der Widerstand gegen die XXL-Garagen war und ist groß. Die Fraktionen in der Bezirksvertretung Süd haben noch mal betont, dass sie die Ansiedlung von Einzelhandel zu besseren Nahversorgung bevorzugen, beispielsweise einen Drogeriemarkt. Der nächstgelegene ist am Gelsenkirchener Hauptbahnhof oder im Gertrudis-Center im nahen Wattenscheid zu finden. Das Gewerbegebiet Dördelmannshof liegt nahe zur Stadtgrenze Bochum-Wattenscheid.

Die Stadt hatte sich nach Bekanntwerden der Baupläne darum bemüht, im Gespräch mit dem Investor und einem Gelsenkirchener Dienstleistungsunternehmen Alternativmöglichkeiten auszuloten. Heraus kam: Der Erwerb des Grundstücks respektive die langfristige Vermietung, um dort durch die Can Immobilien GmbH einen „mehrgeschossigen Büroneubau“ zu errichten. Darüber hinaus ist nichts bekannt. Ein Umstand, den das Gremium ebenfalls kritisch kommentierte. So sagte beispielsweise Henning Voß von der CDU: „Von Seiten der Verwaltung wurden uns keine weiteren Alternativmöglichkeiten aufgezeigt.“

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Die könnten sich jetzt ändern, weil ein neuer Bebauungsplan auf den Weg gebracht wurde, der mehr eigene Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet – im Umkehrschluss bedeutet das aber einen zeitlichen Verzug, dem Gewerbe- und Wohngebiet zusätzliches Leben einzuhauchen -für Bezirksvertretung und Verwaltung aber immer noch besser, als auf zahlreiche Garagen zu schauen.