Gelsenkirchen-Hassel. Freude im Gelsenkirchener Norden: Arminia Hassel bekommt eine Millionenförderung. Wofür es das Geld gibt – und was der Sportverein plant.

Über 15 Jahre lang hat Arminia Hassel für eine Sanierung ihres Vereinsheims an der Valentinstraße gekämpft, nun ist es soweit: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat der Arminia eine Förderung in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro für den Ersatzneubau des Klubhauses zugesichert.

„Über diese Nachricht haben wir uns riesig gefreut“, sagt der Vereinsvorsitzende Michel Saalbach. Von den Geldern wird dabei nicht nur seine Arminia profitieren, sondern auch YEG Hassel. Dessen Nachwuchsabteilung teilt sich mit dem Ortsnachbarn die Sportstätte. Und da drängt sich schnell das erste Problem auf. „Die Kapazitäten der Anlage sind durch unseren Verein und die Jugendmannschaften von YEG komplett überlastet“, berichtet Saalbach.

Vereinsheim „gammelt vor sich hin“

Die Duschkabinen im Vereinsheim von Arminia Hassel haben schon einmal bessere Tage erlebt.
Die Duschkabinen im Vereinsheim von Arminia Hassel haben schon einmal bessere Tage erlebt. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Ein zweites Problem ist der Zustand der Vereinsanlage, die in den 1980er-Jahren erbaut worden ist. Für die zahlreichen Mannschaften stehen lediglich zwei Kabinen zur Verfügung, was dazu führt, dass die Stätte in normalen Zeiten von montags bis freitags durchgehend belegt ist. Am Wochenende kommen Liga-Spiele hinzu. Momentan findet aufgrund der Corona-Pandemie allerdings kein geregelter Spielbetrieb statt.

Zuletzt wurde gar die Anzahl der Duschen von sechs auf drei reduziert, im Winter gab es einen Wasserschaden. „Es gammelt vor sich hin“, sagt Saalbach, „die Anlage ist in die Jahre gekommen“. Kurzum: Es musste sich etwas tun.

Gelsenkirchener Sportverein profitiert von Förderprogramm des Bundes

Die Gelder in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro bekommt der Verein aus einem Förderprogramm des Bundes namens „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Projekte, die unter anderem eine besondere regionale und überregionale Bedeutung sowie eine sehr hohe Qualität im Hinblick auf ihre Wirkungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune, für die Stadtentwicklungspolitik und den Klimaschutz bieten, werden unterstützt.

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Über 1.000 Anträge gingen für die jüngste Förderungsrunde beim Bund ein. Es folgte ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Die Sanierung des Vereinsheims im Gelsenkirchener Norden erfüllte die Kriterien und bekam den Zuschlag, worüber sich auch Markus Töns freut. „Das sind großartige Neuigkeiten für Hassel“, so der Gelsenkirchener SPD-Bundestagsabgeordnete.

So steht es um Arminia Hassel

Arminia Hassel wurde 1924 gegründet. Die erste Herrenmannschaft ist zurzeit Tabellenachter in der Gelsenkirchener Kreisliga B1. Der Spielbetrieb pausiert momentan aufgrund der Corona-Pandemie.

Das bislang letzte Spiel war für die Arminia eine Auswärtspartie bei. Es setzte eine 1:2-Niederlage für Hassel.

Dass es mit dem Zuschuss geklappt hat, ist für Töns „ein gutes Zeichen für den Sport und die Jugendarbeit in unserer Stadt und alle, die sich darin haupt- und ehrenamtlich engagieren“. Insgesamt hat der Bund zuletzt 800 Millionen Euro für das Förderprogramm zur Verfügung gestellt.

Das erhofft sich Arminia Hassel von der Millionensumme

Wie genau die Millionensumme in Hassel eingesetzt wird, das steht noch nicht fest. Laut Saalbach werden bald Gespräche mit Gelsensport stattfinden. Was sich Arminia Hassel ausrechnet, ist klar. „Der größte Wunsch von uns wäre ein Neubau des Vereinsheims“, erklärt Saalbach. Er hofft, dass es dann auf der Anlage vier statt nur zwei Kabinen geben wird und fügt an: „Ein Kunstrasenplatz würde das Bild für uns abrunden. Es wäre der Wahnsinn, wenn wir diesen zusätzlich bekommen würden.“

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Die Sportanlage besteht aus einem großen Ascheplatz und einem kleinen Kunstrasenfeld, das vor vier Jahren eröffnet worden ist. Seit dessen Einweihung ist die Jugendabteilung der Arminia beachtlich gewachsen. Gab es 2017 keine Jugendmannschaft, spielen mittlerweile rund 160 Fußballer im Hasseler Nachwuchs. Saalbach glaubt, dass ein größerer Kunstrasen auch für den Gesamtverein vorteilhaft wäre. Die erste Herrenmannschaft geht in der Kreisliga B an den Start.

In Hassel könnte ein Gymnastikfeld entstehen

Und es soll sich noch mehr tun an der Valentinstraße 74: Rund um die Sportanlage planen Saalbach und weitere Vereinsmitglieder, ein Gymnastikfeld zu bauen – in Eigenregie. „So wollen wir den Stadtteil Hassel weiter aufwerten“, sagt der Vereinsvorsitzende.