Gelsenkirchen-Horst. Um die Kinder auf die Erstkommunion vorzubereiten, hat sich eine katholische Gemeinde aus Gelsenkirchen-Horst etwas Besonderes einfallen lassen.
Die katholische Kirchengemeinde St. Hippolytus in Gelsenkirchen-Horst hat sich in diesem Jahr eine ganz besondere Aktion einfallen lassen, um die Kinder auf die Erstkommunion vorzubereiten. Weil es wegen der Corona-Beschränkungen nicht möglich ist, die Kinder in Gruppen durch die Kirche zu führen und ihnen die Stationen des Kreuzweges nahezubringen, wird der Kreuzweg kurzerhand in die Schaufenster der Horster Einzelhändler verlegt: Zu sehen ist er ab Freitag, 12. März.
Der Kreuzweg erinnert in 14 Stationen an den Leidensweg Jesu Christi von seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus über die Kreuzigung bis hin zur Grablegung. In den meisten katholischen Kirchen befinden sich die Stationen als Bilder oder Skulpturen an den Wänden der Innenräume, in der Fastenzeit vor Ostern gehören Kreuzwegandachten zur Tradition. „Normalerweise ist der Kreuzweg auch fester Bestandteil der Vorbereitung auf die Erstkommunion“, sagt Gemeindereferentin Barbara Strack. „Weil das in diesem Jahr aber nicht in der gewohnten Form möglich ist, mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.“
Bilder stehen in den Schaufenstern der Gelsenkirchener Einzelhändler
Die Idee: Die Stationen – in diesem Fall sind es allerdings zehn statt 14 – werden über die ganze Horster Innenstadt verteilt, so dass die Kinder sie sich, allein oder mit ihren Familien, jederzeit anschauen können. „Die Bilder in den Schaufenstern sind aus einem Buch des Don-Bosco-Verlages, das wir gerne nutzen dürfen“, berichtet Barbara Strack. Das Arrangement der Bilder in den Fenstern orientiere sich an der japanischen Kunstform des „Kamishibai“: Dabei werden Bilder in einer Art Schaukasten gezeigt, um damit eine Geschichte zu erzählen.
Die Kommunionkinder erhalten ein begleitendes Heft, das die Stationen des Kreuzwegs erklärt, außerdem befindet sich neben jedem Bild ein QR-Code, den man mit dem Handy einscannen kann und der ebenfalls weiterführende Informationen liefert. Der Kreuzweg beginnt an der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche an der Industriestraße und geht bis zur Hippolytus-Kirche an der Essener Straße. Barbara Strack hat die Bilder bereits im Religionsunterricht eingesetzt: „Die Kinder sind dann immer ganz gebannt“, sagt sie.
Insgesamt 152 Kinder aus der Gemeinde erhalten in diesem Jahr ihre erste Kommunion. Genau gesagt sind es zwei Jahrgänge, im vergangenen Jahr musste die Erstkommunion wegen der Corona-Beschränkungen ausfallen. Geplant sind mehrere Kommunionfeiern Anfang bis Mitte Mai.
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