Gelsenkirchen-Buer. Die Weihnachtspfunde drücken, gute Vorsätze sind gefasst: Eine Gelsenkirchener Ernährungsberaterin gibt Tipps für ein gesünderes Leben.

Es gibt einen Grund dafür, dass in Prospekten von Discountermärkten in den ersten Wochen des Jahres gerne einmal Fitnessgeräte prominent beworben werden. Neben dem Entschluss, endlich mit dem Rauchen aufzuhören, liegt das Ziel, ein paar Kilos zu verlieren, in der Hitliste der guten Vorsätze fürs neue Jahr sicherlich ganz weit vorne. Sport und Bewegung seien sicherlich gut, sagt Sarah Schwietering - ganz wichtig sei aber auch das Thema gesunde Ernährung.

Damit kennt sich Sarah Schwietering aus. Nach einer Ausbildung zur Diätassistentin studierte sie angewandte Ernährungsmedizin, seit sechs Jahren ist sie Ernährungsberaterin im Bergmannsheil Buer. Dort arbeitet sie beispielsweise mit Krebspatienten, kümmert sich aber auch in der Kinderklinik um die richtige Ernährung von Kindern. Und sie gibt Kurse zum Thema, berät sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen. Wem etwa sein Hausarzt Übergewicht attestiert, bekommt bei seiner Krankenkasse in der Regel einen Zuschuss für eine Einzelberatung bei Sarah Schwietering und ihren Kolleginnen.

Viele Gelsenkirchener bewegen sich zu selten

Zu den normalen guten Vorsätzen fürs neue Jahr kommt aber in diesem Januar eine besondere Situation: Der Corona-Lockdown dauert bis mindestens Ende des Monats an, viele Menschen befinden sich schon seit Monaten im Homeoffice. Das hat Folgen, weiß Sarah Schwietering. "Da fällt schon einmal mindestens der Weg zur Arbeit weg", sagt sie, "und auch sonst bewegen sich die Menschen viel weniger als sonst." Die Folge: Gewichtszunahme. Daraus folge: Man sollte versuchen, sich soviel wie möglich zu bewegen."

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"Dazu kommen auch noch andere Faktoren", sagt die Ernährungsberaterin. Wer viel Zeit zuhause verbringe, der langweile sich eher - und greife so vielleicht eher zu einem Snack, den er sonst verschmäht hätte. "Auch Stress oder existenzielle Sorgen können dazu führen, dass man zu viel isst", sagt Schwietering, "oft, ohne dass man es bemerkt."

Drei Mahlzeiten am Tag - und weniger snacken

Patentrezepte gegen dieses Problem gebe es leider nicht, sagt die Beraterin. "Wichtig ist, dass man auch im Homeoffice seinen Tagen eine Struktur gibt", so Sarah Schwietering. "Und wenn die altbekannte Struktur aus der Vor-Coronazeit wegfällt, muss man eben schauen, dass man eine neue schafft." Es gelte die altbekannte Regel, dass man nach Möglichkeit dreimal am Tag eine Mahlzeit zu sich nehmen sollte: Frühstück, Mittagessen, Abendessen. "Ganz wichtig ist, dass man sein Essen bewusst zu sich nimmt", sagt sie - also nicht nebenbei, bei der Arbeit oder beim Fernsehen, sondern mit dem Fokus auf der Nahrungsaufnahme.

Was man isst, spielt auch eine große Rolle - wer sich an die Drei-Mahlzeiten-Regel hält, aber jeden Abend Burger und Pommes esse, mache natürlich auch viel falsch, sagt Sarah Schwietering. Gesund soll das Essen sein, saisonal - und nach Möglichkeit selbst zubereitet. "Zurzeit hat Kohl Saison, außerdem jede Art von Wurzelgemüse", zählt die Beraterin auf.

Hier gibt es weitere Informationen

Sorge bereite ihr die Tatsache, dass immer weniger Menschen selbst kochen würden. Aber in dieser Beziehung hätten die Monate im Homeoffice vielleicht etwas Gutes, findet Sarah Schwietering: "Irgendwann wird die Tiefkühlpizza langweilig - und man kommt vielleicht doch auf die Idee, sich einmal selbst an den Herd zu stellen."

Wer mehr Informationen haben will, findet sie im Internet oder unter der Telefonnummer 0209 5902485.

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