Gelsenkirchen. Das Kunstmuseum Gelsenkirchen ist aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Dennoch lässt sich dort derzeit Videokunst erleben.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Kunstmuseum Gelsenkirchen geschlossen - mit Ausnahme des so genannten "Gästezimmers". Dort, auf dem Museumsvorplatz an der Horster Straße 5-7 in Buer, ist derzeit eine Videoarbeit der gebürtigen Berlinerin Johanna Terhechte zu sehen.

Die Künstlerin erfasst mit ihrer Videoarbeit "Zeugen eines Unfalls (01)" sehr anschaulich einen Augenblick des Wartens. Jede und jeder kennt die Situation des unfreiwilligen Nicht-Weiterkönnens und Gestoppt-Seins im Straßenverkehr. Wir sehen in dem Video nur einen schmalen Ausschnitt der Gesamtsituation, den Blick durch eine Fahrertür auf den Arm und die Hände der Wartenden, und doch kann man sich sofort in sie hineinversetzen. Ungewissheit, Ungeduld, Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm sein wird sowie aufgezwungenes Nichtstun - es sind Gefühle wie diese, die in solchen Momenten hochkommen.

Gefühle lassen sich auf die Situation im Corona-Lockdown übertragen

Und diese Empfindungen lassen sich auch auf die derzeitige, vom „Lockdown“ dominierte Situation übertragen: Auch ohne Baustelle, Unfall und Stau stecken wir momentan unfreiwillig fest, wissen nicht, wann und vor allem wie geht es weiter, können wir wieder „normal“ losstarten. Sorgenvoll und hoffnungsvoll zugleich fahren wir auf Sicht. Wer mag, kann nun vom Museumsplatz aus einen Blick ins Gästezimmer des Kunstmuseums werfen und einen Moment des Nichtstuns innehalten.

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Das "Gästezimmer" des Kunstmuseums ist ein kleiner Raum am Vorplatz, der von außen einzusehen ist. Der Zugang ist offen und kostenfrei. Mit Johanna Terhechtes Werk aus dem Jahr 2020 wird dort zum neunten Mal eine Videoarbeit präsentiert - und zwar bis zum 28. März.