Gelsenkirchen-Buer. 1000 neue Bäume pro Jahr will die Große Koalition in Gelsenkirchen pflanzen. SPD-Mitglieder schauten jetzt schon einmal nach Flächen.
Gelsenkirchen ist grüner, als man denkt: 2019 berichtete die WAZ bereits über ein Ranking der grünsten Großstädte Deutschlands, bei dem Gelsenkirchen auf dem siebten Platz landete - ungewohnt für eine Kommune, die bei solchen Städteranglisten normalerweise einen der letzten Plätze einnimmt. Das reiche aber noch nicht, sagt Gelsenkirchens Große Koalition aus SPD und CDU: Die Stadt soll noch grüner werden.
Das haben Vertreter der beiden Volksparteien in ihrem Koalitionsvertrag schriftlich festgehalten. 1000 neue Bäume, so steht es in dem Papier, das die Pläne der Koalition für die laufende Legislaturperiode enthält, sollen pro Jahr gepflanzt werden. Hierzu sollen im Haushalt jährlich 100.000 Euro zur Förderung sowohl privater als auch öffentlicher Anpflanzungen bereitgestellt werden. Bäume trügen "nachhaltig zur Lebensqualität bei, wirken aktiv dem Klimawandel entgegen und verbessern das Stadtklima", heißt es.
In ganz Gelsenkirchen wird nach Flächen für neue Bäume geschaut
Doch wo sollen die neuen Bäume hin? Axel Barton, Fraktionschef der SPD im Gelsenkirchener Rat, hat den Ortsvereinen der Sozialdemokraten daher vor einigen Wochen Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben: Jeder solle in seinem Stadtbezirk einmal schauen, wo es Flächen gibt, die mit neuem Grün bepflanzt werden können. "Es müssen ja nicht in jedem Fall Bäume sein", sagte Barton, "einige Flächen eignen sich ja vielleicht eher, um dort Sträucher oder etwa eine Streuobst- beziehungsweise Blumenwiese anzulegen."
In seinem eigenen Ortsverein Buer-Mitte II ging Barton mit gutem Beispiel voran. Gemeinsam mit anderen SPD-Mitgliedern machte er einen Rundgang durch den Westen von Buer - und wurde fündig. Etwa an der Kreuzung Düppelstraße/Brößweg. Dort biete eine Wiese ausreichend Platz für neue Bäume, befanden die Sozialdemokraten und vermerkten den Standort auf einem eigens für die Aktion angefertigten Formblatt. Weitere Flächen befinden sich an der Holthauser Straße oder an der Straße Zum Rungenberg. Aber auch auf dem Gelände des Biomasseparks oder der Halde Schüngelberg bestehe noch Nachpflanzbedarf.
Darauf wird bei der Auswahl der Baumarten geachtet
"Wir haben ganz viele Stellen entdeckt, wo man neue Bäume pflanzen kann", sagt Axel Barton. Dabei schauten die SPD-Mitglieder vor allem auf städtische Flächen, aber auch Bereiche, die im Besitz von Wohnungsbaugesellschaften sind, seien potenziell interessant, so Barton. "In so einem Fall würden wir als Politik dann die Stadtverwaltung beauftragen, mit der Wohnungsbaugesellschaft Kontakt aufzunehmen und gemeinsam zu schauen, was man realisieren kann."
Handlungsbedarf bestehe auf jeden Fall, betonte Barton. "Es gibt auch hier im Stadtbezirk Straßen, an denen überhaupt keine Bäume stehen - beispielsweise die Schreinerstraße", so der Kommunalpolitiker. Er wisse allerdings auch, dass dafür bisweilen bauliche Gründe verantwortlich seien, wenn beispielsweise in der Straße so viele Leitungen verliefen, dass es schwierig sei, dort Bäume anzupflanzen. Bei der Auswahl der Bäume werde natürlich darauf geachtet, dass es sich um sogenannte klimaresiliente Arten handele, die mit den zu erwartenden Folgen des Klimawandels gut klarkämen.
In den nächsten Tagen sollen die Ergebnisse aus allen Gelsenkirchener Bezirken zusammengetragen werden, gemeinsam mit der CDU soll daraus eine Vorlage für die kommende Ratssitzung erstellt werden. Noch in diesem Jahr sollen dann die ersten 1000 neuen Bäume gepflanzt werden - auf das Gelsenkirchen beim nächsten Städtevergleich vielleicht noch ein paar Plätze nach oben klettert.
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