Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener Modelabel Navahoo ist auf Expansionskurs, baut einen neuen Firmensitz. Investitionssumme: gut 10 Millionen Euro.

Das wohl schönste Weihnachtsgeschenk haben sich der Gelsenkirchener Bekleidungsunternehmer Selim Sayan und die städtische Wirtschaftsförderung gegenseitig gemacht. Aus dem einstigen Zwei-Mann-Betrieb ist ein international erfolgreiches Modelabel geworden: "Navahoo" und "Marikoo". 2013 hatte der Ückendorfer Selim Sayan die Idee, zunächst den deutschen Modemarkt mit Outdoor-Jacken zu erobern. Indianer-Filme aus der Kindheit inspirierten ihn für das Label „Navahoo“.

Der Expansionskurs schlägt sich jetzt sichtbar nieder, im Gewerbegebiet Schalker Verein errichtet der Unternehmer seinen neuen Firmensitz. Investitionssumme: gut zehn Millionen Euro.

Büro- und Lagerkomplex auf 15000. Quadratmetern am Schalker Verein

Erfolg braucht Platz. Und ein repräsentatives Umfeld. Beides hat der „bekennende Gelsenkirchener“ Selim Sayan an der Europastraße gefunden. Das 2016 gegründete Modelabel "Navahoo" hat dort ein 15.000 Quadratmeter umfassendes Grundstück von NRW.Urban gekauft. Nun rollen die Bagger an. „Der komplette Umzug soll im Januar 2022 abgeschlossen sein“, sagt der 47-jährige Geschäftsmann. Die Übergabe der Logistikflächen soll bereits im Juli 2021 erfolgen.

Im Gewerbegebiet Schalker Verein wird ein dreigeschossiges Bürogebäude errichtet, auf rund 2200 Quadratmetern zu finden sein werden dann beispielsweise das Designer-Büro, die Buchhaltung, Konferenzräume, die IT- und Social-Media-Abteilung nebst einem großen Showroom, Grünanlage und Ladesäulen für Autos und E-Bikes. Dazu kommen noch etwa 6300 Quadratmeter an Logistikflächen.

Wiederbelebung der einst großen Bekleidungsindustrie in Gelsenkirchen

„Wir sind sehr froh darüber, einem aufstrebendem Start-up Raum bieten zu können für seine Expansion“, sagt Gelsenkirchens Wirtschaftsdezernent Christopher Schmitt. Binnen vier Jahren habe das Unternehmen seine Marken erfolgreich am internationalen Markt platziert. „Man kann daher auch mit Fug und Recht von Gelsenkirchener Design für die Welt sprechen.“ So bekomme auch das Thema Bekleidung, das früher einmal eine der Säulen der hiesigen Wirtschaft war, neue Bedeutung für die Stadt.

Gelsenkirchener Modelabel etabliert bei namhaften Online-Händlern

Das ist keine Übertreibung. Die Outdoor-Jacken von „Navahoo“ und „Marikoo" werden inzwischen bei namenhaften Online-Händlern verkauft. Bei Amazon, Zalando, Otto, About You, Ebay und (Peek & Cloppenburg Online (fashionid.de) ist das Label mittlerweile etabliert und im Ranking weit vorne.

„Mein Ziel ist es, dass in jedem Haushalt in Deutschland mindestens eine Jacke von mir hängt“, sagt Selim Sayan. Der vierfache Familienvater ist dabei auf einem guten Weg. Bereits vor zwei Jahren lag die Zahl der verkauften Jacken im sechsstelligen Bereich.

Mode aus Gelsenkirchen ab 2023 auch für den US-Markt

In fünf Ländern exportiert Navahoo heute seine Waren, 13 weitere Nationen werden nach den Plänen des Unternehmers folgen. „Ab 2023 wollen wir auch auf dem US-amerikanischen Markt Fuß fassen“, verrät der 47-jährige Geschäftsführer eines seiner nächsten Vorhaben.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Gelsenkirchen verpassen? Dann können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren +++

Selim Sayan, dessen Waren bislang in China gefertigt werden, hat nämlich größere Pläne. Zu den beiden Kernmarken "Navahoo" und "Marikoo" gesellt sich ab der Herbst-Winter-Saison 2021 „Stone Harbour“ als dritte, ausschließlich für männliche Kundschaft. Denkbar ist in Zukunft auch eine Produktion in Gelsenkirchen, in welcher Ausprägung ist allerdings noch offen.

Wachstum generiert neue Arbeitsplätze in Gelsenkirchen

Zugleich hat der Autodidakt in Sachen Modezeichnen und Schnitte zusammen mit der städtischen Wirtschaftsförderung „die Voraussetzungen dafür geschaffen, am neuen Standort zu wachsen“. Heißt: Da ist noch Platz für mehr. 16 Mitarbeiter hat das Modelabel mit Sitz im ehemaligen Steilmann-Betrieb an der Dickampstraße aktuell, sieben zusätzliche folgen am Schalker Verein. Bei einem weiteren Ausbau am neuen Standort entsprechend mehr.

Dass auch andere Städte um die Gunst des erfolgreichen Unternehmers gebuhlt haben, liegt auf der Hand. Dass Gelsenkirchen den Zuschlag am Ende bekommt, nicht zwingend. Warum also hier und nicht anderswo?

„Unsere Expansionspläne wurden unter anderem von Anfang an stark unterstützt“, lobt Selim Sayan die Stadt. „Innerhalb von nur acht Wochen hatten wir die Baugenehmigung.

Citynah vertreten mit Outlet-Store am alten Firmensitz in Gelsenkirchen

Die Waren des Modelabels sind vegan, auf Echtpelze wird gänzlich verzichtet. An der Dickampstraße bleibt Navahoo mit einem Outlet-Store vertreten, um weiterhin den "Kontakt zum Endverbraucher zu pflegen und um direktes Feedback und Verbesserungsvorschläge zu erhalten", so Selim Sayan.

Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung zum Coronavirus in Gelsenkirchen in unserem Newsblog
Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook