Buchhandlung Junius ist ein Traditionsgeschäft in der Gelsenkirchener Altstadt. Sie bietet auch reichlich Lesestoff aus heimischen Gefilden.

Auf die Frage, wie viele Exemplare wohl auf ihren Tischen und Regalen lagern, schätzt Sabine Piechaczek die Anzahl auf bis zu 15.000. Buch für Buch reiht sich hier ordentlich sortiert aneinander. Aber nicht nur Lesefreunde finden etwas bei Junius. Es gibt auch CDs, DVDs, Kalender, Karten oder sakrale Kunst wie Kreuze oder Amulette aus Bronze. Ebenfalls in der Buchhandlung in der Altstadt erhältlich sind Brett- und Kartenspiele. „Die laufen aktuell so gut, dass wir kaum noch welche vorrätig haben“, sagt die Inhaberin, die seit 2012 den Laden an der Sparkassenstraße führt.

In Gelsenkirchen gibt es sehr viele heimatinteressierte Menschen

Vor 82 Jahren startete der Buchverkauf, damals noch unter anderem Namen und an einem anderen Ort. In der Von-Oven-Straße, am Rundhöfchen und seit nun 60 Jahren an der Sparkassenstraße gingen die Werke verschiedenster Autoren über den Tisch. Ein Schwerpunkt im Angebot liegt auf Belletristik. Mit Kinderbüchern und Publikationen zum Thema Religion ist der Laden ebenfalls gut ausgestattet.

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„Ich stelle immer wieder fest, dass trotz des von außen betrachtet recht schlechten Rufs der Stadt Gelsenkirchen sehr viele Menschen hier sehr heimatinteressiert sind“, sagt Piechaczek. Da auch ihre Kunden extrem heimatverbunden sind, gibt es im Buchladen natürlich auch Einiges aus oder über Gelsenkirchen und das Ruhrgebiet.

Titel von Werner Boschmann oder Inge Meyer-Dietrich werden empfohlen

Die Herausgeber Werner Bergmann (hinten, rechts) und Werner Boschmann (vorn, mit Kappe) stellten ihr historisches Werk „Monsieur Paillot im Nirgendwo“ im Februar 2020 bei einer Lesung in der Gelsenkirchener Buchhandlung Junius persönlich vor.
Die Herausgeber Werner Bergmann (hinten, rechts) und Werner Boschmann (vorn, mit Kappe) stellten ihr historisches Werk „Monsieur Paillot im Nirgendwo“ im Februar 2020 bei einer Lesung in der Gelsenkirchener Buchhandlung Junius persönlich vor. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Als Weihnachtsgeschenke hat sie lokale Empfehlungen parat: Einige Werke kommen aus dem Verlag Henselowsky Boschmann aus Bottrop. „Monsieur Paillot im Nirgendwo“ schildert beispielsweise die Sicht eines Revolutionsflüchtlings auf das Ruhrgebiet aus jener Zeit, als dieses noch eine Ansammlung kleiner Ortschaften war. Historische Bilder und Sachinformationen untermauern das Buch. Die 62-Jährige empfiehlt zudem zwei Werke der in Buer lebenden Schriftstellerin Inge Meyer Dietrich. „Leben und Träume der Mimi H.“ und „Eisengarn“ sind zwei Romane über die Geschichte einer Bergmannsfamilie aus Gelsenkirchen.

Kalender mit alten Gelsenkirchener Ansichten

Mit „GEsucht – GEfunden“ könnte an Heiligabend das Memory der Stadtmarketinggesellschaft mit 36 Ruhrgebietsmotiven auf dem Gabentisch landen. Ebenfalls gut unter dem Weihnachtsbaum machen sich zwei Kalender: „Gelsenkirchen in alten Ansichten“ präsentiert historische Schwarz-Weiß-Fotos der Stadt, während „Miteinander“ verschiedene Farbaufnahmen sowie die jüdischen, christlichen und muslimischen Feiertage beinhaltet.

Trotz des Lockdowns bietet Junius einen Abholservice an der Ladentür. „Wir haben Glück, dass das wie schon im Frühjahr weiter möglich ist“, so die Inhaberin. Wer telefonisch (0209/23 774) oder über den Onlineshop (www.buchhandlung-junius.de) bestellt hat, kann diese zu den Öffnungszeiten vor Ort abholen (Mo.-Fr. 9 bis 18.30 Uhr, Sa. 9 bis 14 Uhr). Auf Wunsch wird abends durch eine Kooperation mit der Rosen-Apotheke per Kurierfahrer auch nach Hause geliefert.