Gelsenkirchen. Der Evangelische Kirchenkreis hat alle Gottesdienste zu den Feiertagen in Gelsenkirchen abgesagt. Das sind die Gründe für die Entscheidung.

Nun steht es fest: Es wird in diesem Jahr ein stilleres Fest werden. Der Evangelische Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid hat jetzt bekannt gegeben, dass ab dem vierten Advent bis zum 10. Januar keine evangelischen Gottesdienste stattfinden werden.

Evangelischer Kirchenkreis sagt alle Gottesdienste in Gelsenkirchen ab

Nach gründlichem Abwägen hätten alle acht Gemeindeleitungen (sieben davon in Gelsenkirchen) diese Entscheidung getroffen. „Die Corona-Pandemie lässt sich nur noch durch eine deutliche Reduzierung von Kontakten und Begegnungen eindämmen“, erklärt Heiner Montanus, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid. Trotz aller Schutzkonzepte würden die Gottesdienste aber zu Kontakten und Begegnungen einladen. „Das können wir gerade jetzt nicht verantworten.“

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Die Entscheidung sie allen Verantwortlichen sehr schwer gefallen, heißt es seitens des Kirchenkreises. „Es ist eine große Enttäuschung“, sagte Montanus. „Enttäuschend für die, die viel Zeit und Kraft in immer neue Pläne und Vorbereitungen gesteckt haben. Und ebenso enttäuschend für diejenigen, die zu den Gottesdiensten kommen wollten, die gespannt waren auf die Weihnachtswege durch die offenen Kirchen, die sich gefreut haben auf die Freiluft-Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten.“

Lukas-Kirchengemeinde Hassel hatte bereits Donnerstagmorgen eine Absage vermeldet

Am Donnerstagmorgen hatte bereits das Presbyterium der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde Hassel vermeldet, keine Gottesdienste feiern zu wollen. Die Verantwortung gegenüber der Gemeinde lasse keine andere Entscheidung zu, heißt es seitens Lukas-Gemeinde. So zeige sie gleichzeitig auch Solidarität mit denen, „die von der Pandemie viel schwerer betroffen sind, deren Existenz auf dem Spiel steht.“

Glocken aller evangelischen Kirchen werden läuten

Am 24. Dezember sollen um 18 Uhr die Glocken aller evangelischen Kirchen der Stadt erklingen, um den Heiligabend einzuläuten.

Um die Kirche ins Wohnzimmer zu bringen, versprechen die Verantwortlichen digitale Formate für Erwachsene und für Kinder. Sie stehen auf den Webseiten der Kirchengemeinden und werden auf der Kirchenkreis-Homepage präsentiert: kirchegelsenkirchen.de .

Superintendent Montanus dankt gleichzeitig auch noch einmal allen, die das Weihnachtsfest 2020 mitgeplant haben: „Sie haben sich so viel Mühe gegeben, Gottesdienste zu gestalten, die in dieser schweren Zeit trösten und Mut machen. Ich danke auch allen, die Verantwortung übernommen und entschieden haben. Mir ist klar: Es gibt nicht die goldene Lösung. Unsere Entscheidung hat Schattenseiten. Aber sie ist der Situation angemessen.“

Katholiken wollen bislang an den Gottesdiensten festhalten

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Bei den Katholiken wollen die Pfarreien St. Urbanus (Buer ) und St. Augustinus (Gelsenkirchen) an allen Gottesdienste festhalten, es sei denn, der Bischof gibt eine anderslautende Verordnung heraus. In St. Hippolytus sollen die Weihnachtsgottesdienste zunächst wie geplant stattfinden; in St. Joseph Schalke entscheidet der Pfarrgemeinderats-Vorstand mit Pfarrer Ingo Mattauch am Donnerstagabend, 17. Dezember, darüber.