Dzemal sorgt mit der weißen Pracht für bestens präparierte Loipen beim Biathlon auf Schalke. Noch gibt es Restkarten für das Spektakel in und an der Halle. Tickets werden Montag ab 11 Uhr verkauft.

Wenn Montag die Profi- und Promi-Sportler auf die Schalker Piste gehen, muss alles stimmen: Der Glühwein muss heiß, das Winterdorf stimmungsvoll und der Schnee auf der Strecke sein. Und da Petrus seine Schneevorräte scheinbar schon verbraucht hat, muss nun der künstliche Schnee her. Wie schon in den Jahren zuvor kommt dieser aus der Skihalle in Neuss. Dzemal (so nennen ihn alle) ist der verantwortliche „Schneemann”. Über ihn läuft alles, was das weiße Gold betrifft.

Dzemal ist 32 und seit acht Jahren technischer Leiter in der Skihalle Neuss. Mit Funkgerät und Handy bestückt kurvt er seit dem zweiten Weihnachtstag auf dem Arena-Gelände herum. „Das Telefon klingelt Tag und Nacht”, sagt Dzemal, „hier ist alles komplett kalkuliert. Geht eine Maschine kaputt, stehst'e da. Aber die Jungs machen das gut. Ich bin zufrieden.” Friedliche Weihnachten sehen jedoch anders aus.

Zu Zehnt schafften die Mitarbeiter der „Allrounder Winterworld” aus Neuss das kalte Weiß nach Gelsenkirchen. Der Schnee ist in diesem Jahr sogar ein ganz besonderer. Der Kunstschnee, der in Neuss produziert wurde, lag nämlich schon in Düsseldorf beim Langlauf-Weltcup vom 4. bis 6. Dezember. „Ich habe ihn danach in Neuss zwischengelagert und nun liegt er auf Schalke”, sagt Dzemal. Also bewegen sich die Teilnehmer hier auf echtem Weltcup-Schnee, auf den schon die Größen des Langlaufsports ihre Skier gesetzt haben.

Dzemal erklärt, dass das weiße Gold Schritt für Schritt bearbeitet wird. Die ersten Lkws fuhren bereits um sechs Uhr morgens des zweiten Weihnachtstages vor. 25 Kubikmeter Schnee hat jeder Wagen geladen, das entspricht 25 000 Ein-Liter-Flaschen. Die ersten 20 Lkw-Ladungen „beschneiten” zunächst den Außenbereich. In der Nacht auf den 27. Dezember wurde dann die Arena in Weiß getaucht. Mit den Pisten-Bullys wurde der Schnee dort im wahrsten Sinne des Wortes platt gemacht. „Das muss alles 100-prozentig glatt sein, damit die Sportler keine Schwierigkeiten haben”, sagt Dzemal.

Schmelzen wird der Schnee jedoch nicht, auch wenn er ein paar Tage auf der Piste liegt. „Kunstschnee ist feiner als echter. Der kann die Kälte besser halten”, erklärt Dzemal. Minus 18 Grad ist der Schnee kalt. Aber Anfassen geht eh nicht: „Künstlischer Schnee hat eine andere Konsistenz und ist zu hart zum Formen von Schneebällen.”

Während Dzemal und seine Crew für alles zuständig sind, was den Schnee betrifft, sorgen die vielen Buden im Winterdorf für die richtige Atmosphäre. Nach und nach rückten die einzelnen Verkäufer mit ihren Buden an. Auch die Westfalenschänke der Familie Arens wird Montag ab 11 Uhr mit ihrem Glühweinstand vertreten sein. „Wir sind gebürtige Gelsenkirchener und Schalke-Fans. Der Verein hält Tradition hoch und wir sind stolz was für Schalke tun zu können”, sagt Ricardo Arens (21).

Promis, Pulverschnee und Budenzauber

Zehn Teams aus der ganzen Welt, von den USA bis Weißrussland, werden heute die ODLO-Biathlon-World-Team-Challange auf Schalke bestreiten. Auf einer 1574 Meter langen Strecke werden die Skijäger und zehn Starter imProminentenrennen in und um die Arena herum fahren. Bis zum Sonntagabend brachten 100 Lastwagen 2500 Kubikmeter Kunstschnee zur Arena. Knapp 2000 Tickets gibt es noch für die Veranstaltung (23 bis 33 €, Hospitality-Tickets ab 99 €). Verkauft werden Eintrittskarten ab 11 Uhr an der Arena-Kasse West. Im Hüttendorf gibt es u. a. eine acht Meter hohe Rodelwand.