Gelsenkirchen-Buer. Rund 170 Menschen besuchen das Fest der Trinitatisgemeinde in Gelsenkirchen-Buer jährlich. Wegen Corona fällt sie aus. Alternativen sind geplant.
Seit vielen Jahren schon gibt es am Heiligen Abend eine große Feier der evangelischen Trinitatisgemeinde in Gelsenkirchen-Buer für einsame Menschen und jene ohne Obdach. Traditionell ist das ein rauschendes Fest mit rund 170 Gästen, mit Programm, leckerem Essen, Geschenken und viel persönlicher Ansprache der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Coronabedingt jedoch muss dieses Angebot ausfallen. Mit den Auflagen zum Infektionsschutz ist eine solche Gemeinschaft nicht vereinbar.
Seit Monaten überlegt Diakon Martin Grube, der die Organisation des Events von Pfarrerin Karla Wessel übernommen hat, hin und her. „Für ältere Menschen fällt uns keine realisierbare Alternative ein.“ Für obdachlose Menschen will man jedoch etwas auf die Beine stellen.
Eine rollende Bude mit Grünkohl in Gelsenkirchen-Buer
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Das Weiße Haus, die Tageseinrichtung der Caritas für wohnungslose Menschen, habe bis 13 Uhr geöffnet. „Ich stelle mir vor, dass wie uns von 14 bis 17 Uhr mit einer rollenden Bude in Buer positionieren. Da sind wir in Gesprächen mit dem Ordnungsamt.“ Somit stehe der genaue Ort noch nicht fest. Der Plan aber schon: „Wir wollen Grünkohl ausgeben, auch im Thermogefäß zum Mitnehmen.“
Zudem solle es warme Getränke geben. Das alles dürfe aber nur solange dauern, wie noch Bahnen fahren. Denn die große Gemeinschaftsunterkunft für Männer ist im Stadtsüden. Weil aber jene für Frauen im Norden ist, will man die rollende Bude hier aufstellen. „Ich glaube, mehr bekommen wir nicht hin. Ein überdachtes Angebot wird es nicht geben. So traurig das ist.“
Weihnachtstüten für Alleinstehende
Für alleinstehende Menschen will Martin Grube in diesem Jahr Tüten packen, die noch vor dem Fest verteilt werden. „Mit Leckereien und ein bisschen weihnachtlicher Deko, vielleicht auch einer kleinen Anleitung für alle, die nicht so recht wissen, wie Weihnachten geht.“ Finden sich noch einige Spender, könnte auch Besonderes gelingen: „Mein großer Wunsch ist es, Menüboxen mit einem Festessen zu ordern, die wird ausgeben können und die einfach im Wasserbad erwärmt werden können.“ Wer bei der Finanzierung dieses Traums helfen möchte, könne sich im Gemeindebüro melden unter 0209 32067 .
Bei allen Bemühungen, einsamen Menschen auch im Coronajahr etwas Weihnachtsstimmung zu vermitteln, schmerzt der Ausfall der Feier den Diakon sehr. „Es sind in diesem Jahr schon viele Tränen geflossen bei Absagen von Aktionen in der Pfarrei. Jetzt aber trifft es die Ärmsten der Armen. Das ist schon bitter.“
„Wir können der Not nicht mehr gerecht werden“
Denn an Momenten wie diesen hängt das Herz von Martin Grube. „In vielen sozialen Bereichen ist im Coronajahr die Arbeit schwierig geworden. Wir können der Not der Menschen nicht mehr gerecht werden. Unsere Feier am Heiligen Abend hat von der Gemeinschaft gelebt, davon, dass die Besucher nicht nur eine warme Mahlzeit bekommen, sondern auch Herzenswärme.“
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