Gelsenkirchen. Fast 1230 Gelsenkirchener Betriebe mit fast 16.000 Beschäftigten waren im April tatsächlich in Kurzarbeit. Wen es besonders hart getroffen hat.
Im Oktober – und damit vor dem sogenannten Mini-Lockdown – haben 14 weitere Gelsenkirchener Betriebe für 99 weitere Beschäftigte Kurzarbei t angemeldet. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Wie viele dieser Betriebe dann tatsächlich auch das Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen, könne jedoch erst nach sechs Monaten abgebildet werden, heißt es. Diese Zeit sei nötig, um die tatsächlich realisierte Kurzarbeit einzureichen und abzurechnen.
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Demnach liegen jetzt - ein halbes Jahr nach dem ersten Lockdown - die tatsächlichen Zahlen für den B eginn der Corona-Pandemie im März und April vor. Im März befanden sich nach Angaben der Gelsenkirchener Arbeitsagentur tatsächlich etwa 720 Betriebe in Kurzarbeit, wovon über 8850 Mitarbeiter betroffen waren. Im April waren es bereits rund 1230 Betriebe mit 15.910 Beschäftigten.
Kurzarbeit in Gelsenkirchen: Über 2500 Betroffene im verarbeitenden Gewerbe
Zu diesem Zeitpunkt meldete die Arbeitsagentur noch, dass rund 1650 der insgesamt rund 4670 Gelsenkirchener Betriebe Ende April Kurzarbeit beantragt hatten. Wie die aktuellen Zahlen zeigen, konnten davon allerdings 353 Betriebe auf Kurzarbeit verzichten. Das heißt: Statt ein Drittel (wie vorher angenommen), waren nun eher ein Viertel der Betriebe tatsächlich in Kurzarbeit .
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Die meisten Betroffenen kommen aus dem Einzelhandel . Rund 4270 Betriebe und fast 5000 Beschäftigte waren während des ersten Lockdowns in Kurzarbeit. Hohe Zahlen gab es auch in der Gastronomie (rund 740 Betriebe, 1090 Beschäftigte). Über 500 Betriebe haben zudem in den Wirtschaftsbereichen Verkehr und Lagerei (660 Betriebe, rund 1270 Beschäftigte), darstellende Kunst, Erhaltung und Erholung (540 Betriebe, 850 Beschäftigte) und im verarbeitenden Gewerbe (540 Betriebe, 2600 Beschäftigte) auf Kurzarbeit umstellen müssen.
Kurzarbeit auch im Gesundheitswesen
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Knapp über 1000 Beschäftigte waren zudem auch in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie betroffen. Auch das Gesundheitswesen ist nicht vollständig von coronabedingt verkürzten Arbeitszeiten verschont geblieben. Fast 200 Betriebe und damit rund 800 Beschäftigte waren hier im April auf das Kurzarbeitergeld angewiesen.
Nach Angaben der Arbeitsagentur kann es gerade bei der städtischen Zuordnung der Daten Unschärfen geben, da Anzeige und Abrechnung von Kurzarbeit je nach betrieblicher Organisationsstruktur auch überregional vorgenommen werden kann.
Die Bundesregierung will den Zugang zur Kurzarbeit noch bis Ende des kommenden Jahres erleichtern. Die Bezugsdauer wird auf maximal 24 Monate festgelegt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hält es dabei für einen wichtigen Punkt, Weiterbildung und Qualifizierung für Beschäftigte während der Kurzarbeit zu ermöglichen. (gowe)
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